Idlib – Mehr als 150.000 Menschen sind nach UNO-Angabe vor den Kämpfen im Nordwesten Syriens geflohen. Innerhalb einer Woche hätten mehr als 152.000 Männer, Frauen und Kinder ihr Zuhause in den Provinzen Idlib und Aleppo verlassen, sagte David Swanson, Sprecher des UNO-Büros für humanitäre Hilfe (OCHA), am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP.

Swanson zeigte sich "alarmiert" über die jüngsten Berichte zu Luftangriffen auf Wohngebiete und zivile Infrastruktur. "Hunderte" Zivilisten seien dadurch getötet oder verletzt worden. Seit Ende April wurden nach OCHA-Angaben in der teils von Rebellen gehaltenen Region mindestens zwölf Krankenhäuser und zehn Schulen bombardiert. Drei Mitarbeiter von Krankenhäusern seien ums Leben gekommen.

Mehrere Tote bei Kämpfen

Bei neuen Angriffen auf Dörfer in den Provinzen Idlib und Hama wurden am Dienstag nach Angaben der oppositionsnahen Syrischen "Beobachtungsstelle für Menschenrechte" 13 Zivilisten getötet. Bei heftigen Gefechten seien zudem 53 Kämpfer gestorben. 24 Kämpfer der Regierungstruppen und 29 Jihadisten seien getötet worden, darunter Kämpfer der Jihadistenmiliz Hayat Tahrir al-Sham (HTS) und der mit ihr verbündeten Islamischen Partei Turkistans. HTS ist der ehemalige syrische Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida.

Die russische Luftwaffe und syrische Regierungstruppen hatten in den vergangenen Tagen ihre Angriffe auf die Region massiv ausgeweitet. Russland ist der engste Verbündete von Syriens Machthaber Bashar al-Assad. In der Region gilt seit September eine Waffenruhe mit den Truppen Assads, doch gibt es immer wieder Kämpfe. (APA, 8.5.2019)