Frankfurt am Main – Nach Rassismus-Unterstellungen gegen eine Islamforscherin der Frankfurter Universität hat die Hochschule eine Tagung zum Thema Kopftuch ausgerichtet. Vor dem Gebäude stand am Mittwoch Polizei, die Gäste wurden beim Einlass kontrolliert.

Eine anonyme Gruppe "Uni gegen AMR – Kein Platz für antimuslimischen Rassismus" hatte zuvor auf Instagram gefordert, die Wissenschafterin Susanne Schröter ihres Professorinnenamts zu entheben. Schröter, Leiterin des Forschungszentrums Globaler Islam, die die Veranstaltung in Deutschlands fünftgrößter Stadt unter dem Motto "Symbol der Würde oder der Unterdrückung?" organisiert hatte, bedankte sich für Solidarität aus Wissenschaft und Gesellschaft.

Entrechtete Frauen

Unter den Teilnehmern waren die Publizistin Alice Schwarzer, die Journalistin und Kopftuchträgerin Khola Maryam Hübsch und Vertreter der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes. Schwarzer sprach sich gegen ein "Denk- und Sprechverbot" aus, Millionen zwangsverschleierte Frauen würden politisch entrechtet.

Schröter wollte mit der Debatte eine umstrittene Ausstellung über muslimische Mode, die derzeit im Frankfurter Museum für angewandte Kunst gezeigt wird, in einen gesellschaftlichen Kontext stellen. (APA, 8.5.2019)