Im Ennshafen in Oberösterreich hat im Herbst 2017 Österreichs erste LNG-Tankstelle aufgesperrt, betrieben von der RAG Austria AG. Mittlerweile gibt es eine Zweite an der Südautobahn in der Nähe von Graz.

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Wien – An 2700 Plätzen kann man in Österreich Diesel und Benzin zapfen, an 160 Stationen gibt es Erdgas. Die Zahl öffentlicher Ladesäulen, an denen sich E-Autos den Saft für die Batterie holen können, wird ebenfalls größer. Nur bei LNG ging es bisher zäh voran.

Zu der im Herbst 2017 eröffneten ersten LNG-Abgabestelle im Ennshafen (OÖ) kam kürzlich in der Steiermark eine weitere Tankstelle, an der Frächter ihr Fahrzeug mit verflüssigtem Erdgas betanken können. Die Firma Leitner Mineralöle hat im April direkt an der A2-Autobahnabfahrt Feldkirchen bei Graz die zweite LNG-Tankstelle Österreichs in Betrieb genommen. Verflüssigt wird das Gas von der RAG (Rohölaufsuchungsgesellschaft), die zu 50 Prozent der EVN gehört, in Gampern (Bezirk Vöcklabruck). Gelagert wird das LNG in speziellen Tanks im Ennshafen. Das Gas selbst kommt aus den Lagerstätten der RAG, einer der vier größten Speicherbetreiber Europas.

Deutschland ist der große Treiber

Anders als im Ennshafen, wo die RAG die Flüssiggastankstelle selbst betreibt, will das Unternehmen künftig nurmehr als LNG-Lieferant in Erscheinung treten – wie jetzt in der Steiermark. "Die Nachfrage nach LNG steigt", sagte der Chef der RAG Austria AG, Markus Hinteregger, dem STANDARD. "Das liegt hauptsächlich an Deutschland."

Erleichterung auch in Österreich in Sicht

Die Regierung hat dort Frächter, die mit einem LNG-betankten Lkw fahren, Anfang 2019 für zunächst zwei Jahre von der Maut befreit. "Bei einem Frächter, der viel unterwegs ist, macht das pro Jahr rund 20.000 Euro aus. Das entspricht in etwa den Mehrkosten eines LNG-Zugfahrzeugs," sagte Hinteregger. Laut einem nun vorliegenden Gesetzentwurf wird es auch in Österreich Erleichterungen geben – statt der Mineralölsteuer (MöST) eine günstigere Erdgasabgabe. (stro, 9.5.2019)