Android-Chef Hiroshi Lockheimer auf der Google I/O 2019.

Foto: Google

Auf der Google I/O ist viel die Rede von Android, auch über Chrome OS spricht Google gerne. Unter den Anwesenden auf der Entwicklerkonferenz fällt aber noch ein anderer Name mit schöner Regelmäßigkeit: Fuchsia, Googles von Grund auf neu entwickeltes Betriebssystem. Zu dessen Zielsetzung hat das Unternehmen bisher kontinuierlich geschwiegen, nun gibt Android-Chef Hiroshi Lockheimer aber zumindest erste Hinweise, wohin sich das Ganze entwickelt.

Halbe Absage

Viel Beobachter würden erwarten, dass Fuchsia Android und Chrome OS ersetzen wird, das sei aber gar nicht das Ziel der Entwicklung. Fuchsia sei als Experiment entstanden, um generell den Status Quo der Betriebssystementwicklung voranzutreiben und neue Konzepte auszuprobieren. Die Lehren, die man daraus ziehe, würden dann natürlich in andere Produkte einfließen. Aber Fuchsia sei nicht das eine Betriebssystem mit dem alle anderen ersetzt werden sollen.

Die Aussagen von Lockheimer klingen zunächst wie ein Dementi jeglicher Ambitionen in Hinblick auf Fuchsia. Bei genauerer Betrachtung passen sie aber gut zu dem, was manche Beobachter zuletzt bereits angenommen haben: Nämlich dass Fuchsia die Basis einer Art Next-Generation-Android bilden könnte, bei der der Linux-Kernel und andere Bestandteile nach und nach ausgetauscht werden.

Plattformen

Gleichzeitig lässt Lockheimer mit einer anderen Randbemerkung aufhorchen: Natürlich gebe es noch viele andere Formfaktoren jenseits von Smartphones, für die neue Betriebssysteme durchaus interessant sein könnten. Dazu passt, dass vor einigen Wochen Hinweis aufgetaucht sind, dass Google Fuchsia auf dem Nest Hub Max testet, dem gerade erst vorgestellten smarten Display des Unternehmens. Dieses soll im Sommer auf den Markt kommen, spätestens dann sollte also klar sein, ob dies das erste Google-Gerät mit Fuchsia wird. (Andreas Proschofsky aus Mountain View, 10.5.2019)