Kinder sollen unter anderem fixiert und angeschrien worden sein, berichtet der "Kurier".

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Mattersburg – In einem Kindergarten im Bezirk Mattersburg soll eine Pädagogin Kinder missbraucht haben. Ein diesbezüglicher Vorwurf ist im Büro der zuständigen burgenländischen Landesrätin Daniela Winkler (SPÖ) eingegangen, bestätigte dieses am Freitag dem STANDARD.

Eine Pädagogin soll Kindergartenkinder am Hochstuhl fixiert haben. Mittlerweile, so der Sprecher, sei eine Aufsicht samt Psychologen vor Ort, die Pädagogin wurde freigestellt. Für sie und die Leiterin des Kindergartens gilt die Unschuldsvermutung.

Der "Kurier" berichtete zuerst über die schweren Vorwürfe. Zweijährige sollen demnach bis zu eine Stunde lang ohne Spielzeug und Beschäftigung fixiert worden sein. Beim Versuch, sich zu befreien, seien Kinder mit dem Hochstuhl umgekippt. "Für größere Kinder wurden Klammern, mit denen Kleine fixiert werden, zum Festschnallen missbraucht", wird eine Mutter zitiert.

Eine Kollegin der beschuldigten Pädagogin spricht in dem Bericht anonym darüber, diese sei "grob und laut mit den Kindern gewesen" und habe ihnen gedroht, sie bekämen nichts zu essen und zu trinken, wenn sie nicht sitzen bleiben würden. Sie habe ihre Beobachtungen bei der Kindergartenleitung gemeldet, allerdings sei ihr mit "Schweigepflicht gedroht" worden.

Anzeigen bei Polizei, Land und Staatsanwaltschaft

Laut dem Bericht haben schon am Donnerstag Eltern Anzeige bei der Polizei erstattet. Bereits im April soll bei der Staatsanwaltschaft Eisenstadt eine anonyme Anzeige eingegangen sein, einerseits wegen des Umgangs mit den Kindern, andererseits wegen Ungereimtheiten beim Verbleib von Spendengeldern. Die Staatsanwaltschaft soll allerdings keine Ermittlungen eingeleitet haben, weil der Anfangsverdacht einer strafbaren Handlung gefehlt habe. (red, 10.5.2019)