Caracas – Venezuelas Oppositionschef und Parlamentspräsident Juan Guaidó zeigt sich offen für eine US-Militärintervention in seinem Land. "Sollten die USA eine Militärintervention vorschlagen, würde ich das wahrscheinlich akzeptieren", sagte er der italienischen Tageszeitung "La Stampa".

US-Außenminister Mike Pompeo hatte ein militärisches Eingreifen in Venezuela Anfang Mai als möglich bezeichnet. Die USA bevorzugten aber einen friedlichen Machtwechsel. Die USA und andere westliche Staaten, darunter Österreich, betrachten Guaidó als Übergangspräsidenten, während Russland und Kuba zu Präsident Nicolás Maduro halten. Guaidó selbst hatte sich im Jänner zum Übergangspräsidenten erklärt.

Krise

Venezuela ist unter Maduros linker Regierung in den vergangenen Jahren tief in eine Wirtschaftskrise geraten. Das Land leidet unter einer Inflation von 200.000 Prozent und einem Mangel an Grundnahrungsmitteln und Medikamenten. Die schwierige Lage hat zu einer Massenflucht in Nachbarländer geführt. Maduro macht dafür einen von den USA geführten Wirtschaftskrieg verantwortlich, der einen Umsturz zum Ziel habe.

Die USA haben seit 2017 mehrfach Sanktionen gegen Venezuela verhängt. Kritiker sehen als Gründe für den Abschwung aber auch Inkompetenz von Maduros Regierung, nicht funktionierende Währungskontrollen sowie Korruption. (APA, Reuters, 10.5.2019)