Ab 15. Mai gibt es neue Obergrenzen für Telefonate ins EU-Ausland.

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Nach dem Ende der Roaminggebühren vor zwei Jahren werden in Kürze auch die höheren Gebühren für Telefonate ins EU-Ausland Geschichte sein. Ab Mittwoch, den 15. Mai, kosten Telefonate vom Ausland nach Österreich genau so viel wie Telefonate von Österreich ins Ausland. Vorausgesetzt man befindet sich in der EU.

Obergrenzen

Ab diesem Stichtag gibt es eine Obergrenze für die Kosten für Auslandstelefonate. Gespräche in mobile und Festnetze dürften dann nur noch maximal 22,8 Cent pro Minute kosten. SMS sind mit höchstens 7,2 Cent beschränkt, Mehrwertsteuer inklusive.

Nutzer müssen jedoch die Ausnahmen beachten. So gilt die Regelung nicht für Anrufe zu Mehrwertnummern sowie auf Schiffen und im Flugzeug. Außerhalb der EU – also auch in der Schweiz – zahlt man immer noch mehr. Auch darf man sich nicht dauerhaft im Ausland aufhalten, sondern sollte den Tarif überwiegend im EU-Heimatland nutzen. Voraussichtlich noch im Laufe dieses Jahres soll die Regelung auch für Anrufe nach Liechtenstein, Island und Norwegen gelten – derzeit fehlt für diese Länder noch die Umsetzung eines EWR-Abkommens.

Anbieter verlangen maximal zulässige Gebühren

Die wichtigsten österreichischen Telefonie-Anbieter hatten schon bisher auch Tarife mit inkludierten Auslandsminuten im Angebot. Nun senken A1 Telekom Austria, Magenta (T-Mobile) und Drei ihre Tarife aufgrund der EU-Verordnung, aber alle schöpfen den maximal zulässigen Preis voll aus.

A1 senkt dementsprechend in allen Privat-Tarifen die Kosten für Gespräche von Österreich in EU Länder, Liechtenstein, Norwegen und Island. Das gilt für Mobiltelefonie (A1, B.free und Red Bull Mobile) und sowie Festnetz inkl. Telefonzellen von bisher 99 Cent pro Minute.

Bei T-Mobile (jetzt Magenta) gilt die neue EU-Regelung bereits seit 7. Mai 2019 in allen neuen Handy-Tarifen. Bestehende T-Mobile-, tele.ring- und UPC-Tarife werden am 15. Mai 2019 automatisch umgestellt. Zusatzpakete für Auslandstelefonie bleiben unverändert. Obwohl die EU-Regelung nicht für Business-Kunden gilt, wird sie seit 7. Mai in allen neuen Magenta-Business-Tarifen angewendet. Bisher waren auch bei T-Mobile für Auslandsminuten einheitlich 99 Cent zu bezahlen, nachdem die Freiminuten verbraucht waren.

"Drei"-Kunden bezahlten bisher nach Verbrauch der in Tarifpaketen enthaltenen Freiminuten 45 Cent pro Minute für Anrufe ins EU-Ausland. Der Preis für internationale SMS betrug bisher einheitlich 35 Cent in alle Länder weltweit.

Datennutzung nach Roamingende gestiegen

Zur Reisesaison vor zwei Jahren wurden am 15. Juni 2017 nach langem Hin und Her die Zusatzgebühren fürs mobile Telefonieren und Surfen im EU-Ausland abgeschafft. Die Handynutzung soll seither auf Reisen in der EU nicht mehr kosten als zu Hause. Nach Zahlen der EU-Kommission wuchs die Nutzung mobiler Daten im EU-Ausland seit Juni 2017 um das Zwölffache, die Zahl der Anrufe hat sich immerhin verdoppelt. (APA/red, 13.5.2019)