Wir trasnportieren zu viel zu schnell. Und dazu gehören nicht nur Güter, sondern auch wir selbst.

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Die Abkehr von fossilen Brennstoffen ist ein gefährliches Unterfangen. Wir stehen vor der Wahl, entweder unsere Lebensgrundlagen zu ruinieren, wenn wir nichts oder zu wenig gegen den Klimawandel machen, oder unsere Wirtschaft zu torpedieren, wenn die falschen Maßnahmen gesetzt werden.

Einer der heiklen Schlüsselbegriffe des Wandels ist "Übergangstechnologie". Setzt man zu sehr darauf, geht die Veränderung zu langsam. Die eine Technologie einfach abzudrehen und die andere aufzudrehen funktioniert aber auch nicht. Technologisch wird wohl nichts anderes übrigbleiben, als die alten und die neuen Entwicklungen eine Zeitlang nebeneinander laufen zu lassen, wohl mit vielen flankierenden Maßnahmen, damit der Wandel hin zu CO2-neutralen Technologien auch rasch eintreten kann.

Schuldfrage

Der schlimmste Fehler dabei wäre aber, das Klimaproblem allein in Zusammenhang mit dem Erdöl und seinen Derivaten zu sehen. Es genügt sicher nicht, die Benzin- und Dieselautos durch Elektroautos auszutauschen. Der Mensch muss an seiner Mobilitätsneurose insgesamt arbeiten.

Es wird viel zu vieles viel zu schnell viel zu weit transportiert. Der freie Warenverkehr ist ein Zwilling des freien Geldverkehrs, und beide sind Schlüsselgrößen für wie auch gegen die soziale Balance auf der Erde.

Hohe Transportkosten wären ein noch viel besserer Schutz als Zölle dagegen, dass Produzenten, die ihre Umweltkosten an die Gesellschaft auslagern, über jene so einfach drüberfahren können, die ehrlich und ökologisch verantwortungsvoll arbeiten. (Rudolf Skarics, 17.5.2019)