Konzept der Nasa für einen künftigen Mond-Lander. Die US-Raumfahrtbehörde wollte bis 2028 auf dem Erdtrabanten landen. Die US-Regierung will allerdings schon ab 2024 dort eine Station aufbauen.

Illustr.: Nasa

Washington – Donald Trump lässt keinen Zweifel daran, dass es ihm sehr Ernst ist mit seinen Plänen, so bald wie möglich wieder Amerikaner auf den Mond zu bringen. Der US-Präsident forderte den Kongress am Montag auf, der Nasa im kommenden Jahr zusätzliche Mittel in Höhe von 1,6 Milliarden Dollar zu bewilligen. Damit würde der Jahresetat der US-Raumfahrtbehörde auf 22,6 Milliarden Dollar steigen.

Geht es nach der Trump-Administration, sollen bis spätestens 2024 wieder Astronauten auf den Mond landen. Die Nasa selbst hatte ursprünglich 2028 angepeilt. Wie US-Vizepräsident Mike Pence vor zwei Monaten erklärte, soll unter den nächsten Mondfahrern auch eine Frau sein. "Die erste Frau und der nächste Mann auf dem Mond werden beide amerikanische Astronauten sein, die mit amerikanischen Raketen von amerikanischem Boden abgehoben sind", erklärte Pence am 26. März bei einer Sitzung des nationalen Raumfahrtrats in Huntsville.

Außenposten für den Sprung zum Mars

Auf dem Mond soll demnach dann ein Außenposten aufgebaut werden, als Basis für eine geplante Mars-Mission. Diesen Plan propagiert Trump mittlerweile auch via Twitter:

Nasa-Chef Jim Bridenstine glaubt ebenfalls, dass dies machbar sei: "Es ist die richtige Zeit für diese Herausforderung, und ich habe dem Vizepräsidenten versichert, dass wir – die Leute bei der Nasa– bereit sind für die Herausforderung", meinte Bridenstine.

Mit Blick auf Verzögerungen bei der Entwicklung der neuen Trägerrakete SLS (Space Launch System) hatte der Vizepräsident der Nasa in seiner Rede mangelndes Engagement und bürokratische Trägheit vorgeworfen. Die Rakete hätte ursprünglich bereits 2017 einen unbemannten Testflug absolvieren sollen, nach Problemen bei der Entwicklung wurde der Termin mehrfach verschoben. Bridenstine nannte nun das kommende Jahr für einen ersten Testflug, 2022 soll die Rakete dann erstmals Menschen in die Nähe des Mondes und zurück bringen. Man suche nach kreativen Ansätzen um Bau und Tests der SLS voranzubringen, sagte Bridenstine.

"Scheitern ist keine Option"

Am Fünf-Jahres-Plan für eine bemannte Landung auf dem Erdtrabanten ließ Pence im März keinen Zweifel. Scheitern sei keine Option. Wenn die Nasa gegenwärtig dazu nicht in der Lage sei, müsse die Organisation verändert werden, nicht der Plan. Und sollte es nötig sein, würde man für die Umsetzung der Ziele auch auf kommerzielle Partner setzen: "Wenn kommerzielle Raketen der einzige Weg sind, um amerikanische Astronauten in fünf Jahren zum Mond zu bringen, dann werden es eben kommerzielle Raketen sein", sagte Pence.

Er verglich die Situation mit der in den 1960er-Jahren, als die USA und Russland um die Vormachtstellung im All konkurrierten. Es gebe derzeit einen vergleichbaren Wettlauf im All – "nur dass die Einsätze heute noch höher sind". Pence erwähnte China, das zuletzt mit der ersten Landung einer Sonde auf der Mondrückseite für Aufsehen sorgte. (red, APA, 14.5.2019)