Wurst schlägt sich auf die Lunge, sagen Forscher.

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Wer viel hochindustriell verarbeitetes Fleisch isst, hat ein leicht erhöhtes Risiko für Darmkrebs. Iranische Forscher weisen nun auf einen weiteren Risikofaktor hin, der mit einem übermäßigen Genuss von Schinken oder Wurst in Zusammenhang steht: die Chronisch Obstruktive Lungenkrankheit (COPD).

Für ihre Meta-Analyse werteten sie die Daten aller relevanten Studien, die bis April 2018 dazu erschienen waren, statistisch aus. Insgesamt fanden die Wissenschafter fünf Kohortenstudien, die sich für die Analyse eigneten. Insgesamt konnten die Daten von 289.952 Probanden aus Schweden und den USA berücksichtigt werden. Rund drei Prozent (8.338 Teilnehmer) von ihnen waren von COPD betroffen.

Die Auswertung zeigte, dass jede Zunahme des wöchentlichen Konsums von rotem verarbeitetem Fleisch um 50 Gramm, das COPD-Risiko um acht Prozent erhöht. Das Fazit der Forscher: Bereits ein paar Scheiben Wurst weniger pro Woche senken das COPD-Risiko.

Wahrscheinlich eine Scheinkorrelation

Die Schlussfolgerung der Wissenschafter steht allerdings auf wackeligen Beinen: Bei den prospektiven Kohortenstudien handelt es sich um Beobachtungsstudien. Demnach ist es eher unwahrscheinlich, dass tatsächlich der Wurstkonsum für das höhere COPD-Risiko verantwortlich ist – eine Kausalbeziehung kann mit dieser Art von Untersuchungen nicht hergestellt werden.

Es dürfte wohl eher so sein, dass Wurst- und Fleischliebhaber auch häufiger rauchen als Menschen, die sich fleischarm ernähren. Sicher ist: Tabakkonsum ist der größte Risikofaktor für COPD. Daran wird auch der Wurstkonsum nichts ändern. (red, 14.5.5219)