Gefeuert: FBI-Direktor Jim Comey.

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Entlassen: Stellvertretender FBI-Direktor Andrew McCabe.

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Zurückgetreten: Bill Priestap, Chef der Spionageabwehr.

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Steve Bannon zum FBI: "Wir sind alle im selben Team."
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Steve Bannon, ehemaliger Chefstratege von US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus, soll führende FBI-Kader Anfang 2017 aufgefordert haben, die Differenzen mit dem Weißen Haus "hinter sich zu lassen". Das berichtete die britische Tageszeitung "Guardian" am Dienstag. Die Aufforderung an den stellvertretenden FBI-Direktor Andrew McCabe und Bill Priestap, Direktor für Spionageabwehr bei der Bundespolizei, erging inmitten der Ermittlungen gegen den Nationalen Sicherheitsberater Michael Flynn. Flynn wurde später wegen Falschaussage gegenüber Bundespolizisten verurteilt, wartet aber noch auf die Verkündung des Strafausmaßes.

Bannon sagte bei dem Treffen am 28. Jänner 2017 demnach, dass man "im selben Team" sei, berichtet der "Guardian". Am Tag zuvor aß Trump mit dem damals noch amtierenden FBI-Direktor Jim Comey zu Abend und forderte von ihm Loyalität. Trump forderte Comey auf, die "Flynn-Sache" ruhen zu lassen.

FBI-Chef entlassen

Als Comey dieser Aufforderung nicht nachkam und die Ermittlungen gegen Flynn weiterführen ließ, wurde er als FBI-Direktor von Trump gefeuert.

Richard Painter, Ethikanwalt unter der Regierung von George W. Bush und erklärter Trump-Gegner, sagte dem "Guardian" zum Gespräch von Bannon mit den FBI-Beamten: "Das ist genau die Vorgehensweise, mit der man eine Anklage wegen Justizbehinderung riskiert. Wenn man keine öffentliche Stellungnahmen dazu abgibt, kontaktiert man das FBI oder das Justizministerium nicht wegen einer laufenden Untersuchung. Der Grund dafür ist, dass derartige Kontakte als Justizbehinderung angesehen werden könnten. Wenn man sagt 'Wir sind alle im selben Team', was soll das heißen?"

Entlassen und zurückgetreten

Im Bericht von Sonderermittler Robert Mueller, der die russische Einmischung in den US-Wahlkampf 2016 untersucht hat, ist von dem Treffen zwischen Bannon und McCabe keine Rede, obwohl Bannon gegenüber Mueller ausgesagt hat. Keine der an dem Gespräch beteiligten Personen ist übrigens noch auf ihrem Posten.

McCabe wurde im März 2018 entlassen, Priestap kündigte im Dezember desselben Jahres, und Bannon trat als Chefstratege Trumps im August 2017 zurück. (red, 14.5.2019)