Düsseldorf – Thyssenkrupp-Chef Guido Kerkhoff hat gelassen auf Ankündigungen der Stahl-Arbeitnehmer reagiert, um Stellen und Standorte kämpfen zu wollen. "Diese Erklärungen sind ein normaler Vorgang", sagte Kerkhoff am Dienstag in einer Telefonkonferenz mit Analysten. "Wenn sie (die Arbeitnehmer) wirklich dagegen wären, würden sie Fahnen schwenken."

Kerkhoff hatte am Freitag die bei der EU-Kommission auf Widerstand gestoßenen Pläne für eine Fusion des Stahlgeschäfts zu den Akten gelegt und den Abbau von konzernweit 6000 Stellen angekündigt. Davon sollen rund 2000 Jobs in der Stahlsparte gestrichen werden. Nach einer Vereinbarung zwischen dem Vorstand, der IG Metall und dem Betriebsrat soll der Abbau weitgehend ohne betriebsbedingte Kündigungen umgesetzt werden.

Die Arbeitnehmervertreter der Stahlsparte hatten am Nachmittag angekündigt, vehement gegen den geplanten Stellenabbau kämpfen zu wollen. Der Vorstand müsse sich auf harte und lange Auseinandersetzungen mit den Beschäftigten und der IG Metall einstellen, erklärte Stahl-Gesamtbetriebsratschef Tekin Nasikkol: "Klar ist, dass uns nichts geschenkt wird. Wir werden um langfristige Sicherheiten für unsere Arbeitsplätze und Standorte kämpfen müssen." Betriebsbedingte Kündigungen dürfe und werde es nicht geben. (Reuters, 14.5.2029)