Wien – Die Raiffeisen Bank International (RBI) ist im ersten Quartal 2018 gewachsen, der Gewinn ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aber von 399 Millionen Euro auf 226 Millionen Euro gesunken. Das ist in erster Linie verschiedenen Sondereffekten geschuldet. Die Aktie gab an der Wiener Börse darauf nach.

Die Kredite sind konzernweit, auch in Österreich, gewachsen. Die Forderungen an Kunden stiegen insgesamt um 5,8 Prozent auf 85,53 Milliarden Euro.

Sondereffekte waren in erster Linie eine Veränderung der Risikokosten um 92 Millionen Euro nach Nettoauflösungen im ersten Quartal 2018, negative Bewertungsergebnisse aus Hedging und der Verkauf des Polen-Kernbankgeschäfts.

Mehr Kredite vergeben

"Kreditwachstum und Zinsüberschuss entwickeln sich erfreulich", wurde RBI-Vorstandsvorsitzender Johann Strobl Mittwochfrüh in einer Aussendung zitiert. "Aufgrund von verschiedenen Sondereffekten ist das erste Quartal 2019 nur bedingt mit dem Vorjahresquartal vergleichbar", betonte er. "Wir verfügen über eine starke Kapitalbasis, die uns Spielraum für weiteres Wachstum gibt. Ich gehe davon aus, dass die RBI auch 2019 ein gutes Geschäftsergebnis erwirtschaften wird."

Die NPL-Rate für notleidende Kredite ging trotz des Kreditwachstums verglichen zum Jahresende 2018 um einen Prozentpunkt auf 2,9 Prozent zurück. Die NPL-Coverage Ratio stieg von 58,3 auf 58,4 Prozent.

Das RBI-Betriebsergebnis betrug 465 Millionen Euro. Der Zinsüberschuss blieb trotz des Polen-Verkaufs mit 825 Millionen Euro – einem Minus von 4 Millionen Euro (-0,5 Prozent) – nahezu stabil im Jahresvergleich. Ohne Berücksichtigung Polens wäre dieser im Jahresvergleich um rund 8 Prozent gestiegen, betont die heimische Großbank.

Das Konzernergebnis verbesserte sich um 129 Millionen auf 226 Millionen Euro. Die um 212 Millionen geringeren Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte haben wesentlich dazu beigetragen, so die RBI. Dem standen um 101 Millionen Euro höhere Abgaben und Sonderbelastungen aus staatlichen Maßnahmen gegenüber, die in den meisten Fällen im ersten Quartal zu buchen waren.

Die Zahl der Kunden stieg um 1,8 Prozent auf 16,3 Millionen. Die Zahl der Geschäftsstellen ging aber von 2.159 auf 1.153 zurück. Der Trend zu weniger Filialen ist in der Bankenwelt grundsätzlich gegeben. Die Zahl der Mitarbeiter stieg um 0,4 Prozent auf 47.264.

Profitiert hat die RBI im ersten Quartal vom Kursanstieg des russischen Rubel. Das hat sich trotz des Wachstums der Bank schön aufs Kapital und die Kapitalquote ausgewirkt. (APA, 15.5.2019)