Gegen Schweden wird es für Österreich wieder ganz schwer.

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Bratislava – Zweimal hat eine ÖEHV-Auswahl ein schwedisches Nationalteam besiegt – zuletzt vor 72 Jahren. In der Neuzeit trennen die beiden Länder im Eishockey Welten. Das Aufeinandertreffen zwischen Österreich und Schweden bei der WM in Bratislava am Donnerstag (16:15 Uhr/live ORF Sport +) ist ein echtes Duell David gegen Goliath.

Schweden ist als Doppelweltmeister in die Slowakei gereist und geht auf den ersten WM-Hattrick seit 18 Jahren los. Teamchef Rikard Grönborg, der künftig die ZSC Lions aus Zürich trainiert, hat 19 NHL-Spieler zur Verfügung.

Insgesamt zehn Weltmeister von 2017 oder 2018 sind dabei. Verteidiger Oliver Ekman-Larsson, Clubkollege von Michael Grabner bei den Arizona Coyotes, ist der einzige, der beide Goldmedaillen geholt hat. "Die Topnationen sind in der Lage, immer wieder sehr gute Mannschaften zu stellen. Es ist erstaunlich, welche Breite an erstklassigen Spielern sie haben", sagte Bader.

Das untermauern beeindruckende Zahlen aus Nordamerika. In dieser Saison kamen 89 Spieler aus dem größten skandinavischen Land in der NHL zum Einsatz.

Exportland Nummer eins

Schweden ist längst das Exportland Nummer eins, wenn NHL-Clubs auf der Suche nach Nachschub sind. In den vergangenen 22 Jahren wurden nie weniger als 14 Spieler von schwedischen Clubs gedraftet. Bei der Talente-Auswahl im Vorjahr wurden gar 28 Schweden gewählt, sechs in der ersten Runde. Zum Vergleich: Seit Michael Grabner und Andreas Nödl 2006 hat sich kein NHL-Club mehr die Rechte an einem österreichischen Talent gesichert.

"Die Schweden haben vor rund 15 Jahren ihr Trainingssystem im Nachwuchs umgestellt und profitieren nun davon. Sie konzentrieren sich mehr auf die individuellen Fähigkeiten", erklärte Goran Stubb, NHL-Director für das europäische Scouting.

Die Voraussetzungen für die Erfolge der Nordeuropäer sind eine breite Basis an Spielern und eine passende Infrastruktur. Schweden, das nur etwas mehr Einwohner als Österreich hat, hat laut Statistik des Weltverbands 43.000 Nachwuchsspieler und 362 Eishallen – jeweils rund zehnmal so viel wie Österreich. (APA, 15.5.2019)