Gaza/Wien – Bei Konfrontationen von Palästinensern und israelischen Soldaten an der Grenze zum Gazastreifen sind laut Rettungskräften drei Menschen verletzt worden. Die Palästinenser seien angeschossen worden, hieß es am Mittwoch.

Hunderte Menschen hätten wegen des Nakba-Tages protestiert, berichteten palästinensische Medien. Dabei gedenken die Palästinenser stets der Vertreibung und Flucht Hunderttausender im Zuge der israelischen Staatsgründung 1948. In Tel Aviv findet in dieser Woche der Eurovision Song Contest statt.

Laut palästinensischen Augenzeugen setzten die Soldaten Gummimantelgeschoße, Tränengas und stark stinkendem Wasser gegen die Demonstranten ein. Sie hätten versucht, die Palästinenser vom Grenzzaun fernzuhalten.

Tausende an der Grenze

Nach Angaben der israelischen Armee kamen rund 7.000 Palästinenser an den Grenzzaun. Die Armee setze entsprechende Mittel zur Auflösung der Unruhen ein, sagte eine Sprecherin. Auf tödliche Munition wie bei früheren Unruhen sei zunächst verzichtet worden.

Israel hat eine Blockade über den Gazastreifen verhängt, die von Ägypten mitgetragen wird. Beide Länder begründen die Maßnahme mit Sicherheitsinteressen. Israel, die EU und die USA stufen die im Gazastreifen herrschende radikalislamische Hamas als Terrororganisation ein. Sie hat sich die Zerstörung Israels auf die Fahne geschrieben. In dem Küstengebiet leben rund zwei Millionen Palästinenser unter schwierigen Bedingungen.

Für den Mittag war zudem ein Protestzug in Ramallah im Westjordanland geplant gewesen. Allerdings blieb es dort bis zum frühen Nachmittag weitgehend ruhig. (APA, 15.5.2019)