US-Präsident Donald Trump hat seiner Regierung umfassende Möglichkeiten eingeräumt, gegen ausländische Telekomunternehmen vorzugehen.

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Huawei, einer der größten Telekommunikationsausrüster der Welt, wird von den US-Behörden seit langer Zeit verdächtigt, seine unternehmerischen Aktivitäten zur Spionage für China zu nutzen.

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Washington/Shenzhen – Der chinesische Telekommunikationskonzern Huawei wird ab Freitag auf die US-Liste gebannter Unternehmen gesetzt. Das kündigte Wirtschaftsminister Wilbur Ross am Donnerstagabend an.

Damit ist es US-Firmen untersagt, ohne Genehmigung der Regierung Geschäfte mit dem Netzwerkausrüster und Smartphone-Hersteller zu tätigen. Präsident Donald Trump wirft Huawei vor, dass China mit seinen Produkten Spionage betreiben könne. Huawei weist das zurück. Europäische Staaten haben die Forderung der USA zurückgewiesen, ebenfalls Sanktionen gegen Huawei zu erlassen.

Huawei warnt vor dem Verlust zehntausender Jobs

Huawei kündigte an, die Entscheidung der US-Regierung anzufechten. Die Sanktionen könnten zehntausende Arbeitsplätze in den USA gefährden, warnte das Unternehmen. Amerikanische Geschäftspartner könnten einen ernsthaften wirtschaftlichen Schaden nehmen. Zudem werde die Zusammenarbeit und das Vertrauen in die weltweiten Lieferketten beschädigt.

Trump hatte den Schritt zuvor bereits angekündigt. Er hat für den Telekommunikationssektor den nationalen Notstand ausgerufen. Nicht nur Huawei ist von Strafmaßnahmen betroffen, sondern auch gut 70 weitere Unternehmen. Auch die Deutsche Telekom könnte das Huawei-Verbot auf dem US-Markt zu spüren bekommen. Ihre Tochter T-Mobile US will den US-Mobilfunkanbieter Sprint übernehmen und den dortigen Netzausbau vorantreiben. Anecken darf der Konzern bei den US-Behörden nicht, denn der 26 Milliarden Dollar schwere Deal ist noch immer nicht genehmigt. Die Deutsche Telekom hofft auf eine Entscheidung bis Anfang Juni. (red, APA, 16.5.2019)