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Video, Internet, Foto, Print ... – am besten alles gleichzeitig.

foto: gettyimages

Salzburg – Die Zeiten des kettenrauchenden Redakteurs, der nur seine Story hektisch in die Tasten hackt oder der Sekretärin diktiert, sind längst Geschichte. Heute sollten junge Journalistinnen und Journalisten technologische Tausendsassas sein, die problemlos zwischen verschiedenen Medien und Kanälen hin und her switchen und diese mit Content füllen. Video, Internet, Foto, Print ... – am besten alles gleichzeitig.

Die Vermittlung entsprechender technologischer Fähigkeiten werde in der Journalistenausbildung immer wichtiger, sagt der Leiter der Abteilung Journalistik am Fachbereich Kommunikationswissenschaft der Universität Salzburg, Rudolf Renger. Es gehe aber auch um "ein Verständnis dafür, wie diese Technologien sich auf Kommunikationsprozesse auswirken – mit allen Vor- und Nachteilen wie etwa Verlusten in der Beherrschung journalistischer Standards wie Recherchetechniken oder Vielfalt von Darstellungsformen", sagt Renger.

Datafication

Diese neuen Anforderungen an die Journalistenausbildung, aber auch Themen wie "Datafication – Daten verstehen, aufbereiten und vermitteln" stehen im Mittelpunkt der Jahrestagung der europäischen Journalistenausbildung in Salzburg. Konferenztitel: "Trial and Error". Es ist die fünfte Jahrestagung der Temporary Working Group "Journalism and Communication Education" im Rahmen der "European Communication Research and Education Association" (ECREA).

Praktische und akademische Ausbildung

Die Keynote diesen Freitag, 17. Mai, wird Maria Scholl – stellvertretende Chefredakteurin der APA – beisteuern. Sie wird aus einer praktischen Perspektive erläutern, inwiefern Journalismus heutzutage überhaupt durch Innovationen und unter Berücksichtigung traditioneller Werte ermöglicht werden kann. Die zweite Keynote am Samstag hält Roman Hummel, bis zu seiner Pensionierung 2016 Leiter der Journalistik-Abteilung der Universität Salzburg. Hummel wird die akademische Journalismusausbildung thematisieren, die genauso wie die praktische vor der Herausforderung steht, den digitalen Wandel adäquat zu integrieren. (Thomas Neuhold, 16.5.2019)