Hilfe von oben
Nach Naturkatastrophen gibt es oft weder Handyempfang noch Internet. Es soll Schlimmeres geben? Stimmt. Aber auch Rettungskräfte müssen kommunizieren, und viele wollen Familie und Freunde in Sicherheit wissen.
Deshalb soll es Enten regnen: Clusterducks heißen die knallroten Bojen, die das Project Owl per Drohne in Katastrophengebieten abwerfen will. In dem Gehäuse, das etwa so groß ist wie ein Tennisball, steckt ein WLAN-Router und ein sogenanntes Lo-Ra-Modul. Bis zu zehn Kilometer kann so gefunkt werden, was allerdings auf Kosten der Geschwindigkeit geht. Netflix-Schauen ist nicht drin, die Verbindung ist aber gut genug, um Einsatzkräften wichtige Daten wie Standort oder Verletzungen mitzuteilen.
Nervige Pop-ups werden zu Lebensrettern
Dabei macht sich Project Owl die Technologie zunutze, die man von WLAN-Netzwerken in Hotels, Flughäfen und Cafés hassen gelernt hat: Dort öffnet sich oft automatisch eine Login-Seite, wenn sich ein Gerät mit dem Netzwerk verbindet. Nur dass beim Verbinden mit einer Boje eben statt des Passworts gefragt wird, ob man Medikamente, Essen oder Brennstoff braucht.
Eine Duck soll etwa 38 US-Dollar kosten. Um ein 200 Quadratkilometer großes Gebiet, wie etwa nach dem Hurrikan in Puerto Rico, zu versorgen, würden wenige hundert Geräte genügen.
Das Team von Project Owl hat sich Ende vergangenen Jahres bei Call for Code gegen 100.000 andere Entwickler durchgesetzt. Der von IBM gesponserte Ideenwettbewerb suche Lösungen, wie Technik in Katastrophensituationen helfen kann.