Brüssel – Die Europäische Union entfernt sich weiter von ihren Zielen bei den Ausgaben für Entwicklungszusammenarbeit (EZA). Nach am Donnerstag bei einem Ministertreffen in Brüssel diskutierten Zahlen investierten die EU und ihre Mitgliedsstaaten im vergangenen Jahr lediglich 0,47 Prozent des Bruttonationaleinkommens (BNE) der EU. Ziel sind eigentlich 0,7 Prozent.

Bereits von 2016 auf 2017 war die Quote von 0,53 Prozent auf 0,50 Prozent gefallen. In absoluten Zahlen entspricht die Quote für das Jahr 2018 einem Betrag von 74,4 Milliarden Euro.

"Zunehmend besorgt"

Das 0,7-Prozent-Ziel erreichten nur Schweden, Luxemburg, Dänemark und das scheidende Mitgliedsland Großbritannien. Österreich lag mit 0,26 Prozent lediglich vor den ärmeren süd- und osteuropäischen Staaten und war einer von elf Staaten mit rückläufigen EZA-Ausgaben. Höhere Entwicklungsausgaben verbuchten nur Schweden, Frankreich, Malta und Ungarn.

Der Ministerrat sei "zunehmend besorgt über die negative Tendenz" heißt in einer Stellungnahme zu den Zahlen. Zugleich wurde darauf hingewiesen, dass die EU ihre Position als "weltweit größter Geber von Entwicklungshilfe" weiter behaupte.

Das Bruttonationaleinkommen umfasst die gesamte Wirtschaftsleistung der Wohnbevölkerung eines Landes. (APA, 16.5.2019)