Manfred Weber und Frans Timmermans scheinen in Deutschland die Wähler der beiden Großparteien nicht zu motivieren.

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Berlin – Gut eine Woche vor der Europawahl am 26. Mai sacken einer ARD-Umfrage zufolge die deutschen Regierungsparteien Union und SPD ab. Der am Donnerstag veröffentlichten Befragung des Instituts Infratest Dimap zufolge erreicht die CDU/CSU 28 Prozent (minus eins) und die SPD 17 (minus zwei). Für die Grünen werden ebenfalls 17 Prozent vorhergesagt (minus zwei).

Die AfD verbessert sich demnach um zwei Punkte auf zwölf Prozent. Die Linkspartei und die FDP bleiben bei sieben Prozent. Insgesamt zwölf Prozent werden für die übrigen 34 Parteien und Wählervereinigungen vorhergesagt, die zur Europawahl antreten, davon jeweils drei Prozent für die Freien Wähler und "Die Partei". Eine Fünf-Prozent-Hürde gibt es bei dieser Wahl nicht. Eines der 96 EU-Mandate Deutschlands wird voraussichtlich schon mit weniger als einem Prozent der Stimmen zu haben sein.

Viel Unwissen

Im Ringen um den künftigen Präsidenten der EU-Kommission sprachen sich 30 Prozent für den Spitzenkandidaten der Europäischen Volkspartei (EVP), den CSU-Politiker Manfred Weber, aus. Für den Spitzenkandidaten der europäischen Sozialdemokraten, den Niederländer Frans Timmermans, entschieden sich mit 29 Prozent fast ebenso viele. Die übrigen Befragten lehnten beide Bewerber ab oder kennen sie nicht.

55 Prozent der Befragten sprachen sich dafür aus, die europäische Zusammenarbeit zu vertiefen, drei Prozentpunkte mehr als vor zwei Wochen. Für ein stärker eigenständiges Handeln der Mitgliedsstaaten sprachen sich 26 Prozent aus (minus eins), 14 Prozent (minus zwei) wollen keine wesentliche Veränderung.

Infratest Dimap befragte am Dienstag und Mittwoch 1.001 Wahlberechtigte in Deutschland. Die Fehlerquote wurde mit 1,4 bis 3,1 Prozentpunkten angegeben. (APA, 16.5.2019)