Vor kurzem hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen zur Causa Amabrush aufgenommen.

Foto: STANDARD/Andreas Müller

Es sind harte Bandagen, die Amabrush nun angesichts der wegen Verdachts auf schweren Betrug begonnenen Ermittlungen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) angelegt hat. Dort hat man jüngst bestätigt, auf Basis einer Sachverhaltsdarstellung nun wegen einer "vollautomatischen Zahnbürste" tätig geworden zu sein.

Besonders schlecht zu sprechen ist man beim Wiener Start-up auf Peter Kolba (Bürgerrechtesprecher der Liste Jetzt), Obmann des Verbraucherschutzvereins und treibende Kraft hinter dem Vorgehen gegen Amabrush, für das man weiter Betroffene zusammenzutrommeln versucht.

Amabrush: Kolba kann "mit neuer Technik nichts anfangen"

In einer Stellungnahme gegenüber dem STANDARD wirft man Kolba vor, "weder Konsumentenschützer" zu sein noch eine "offizielle Funktion" zu bekleiden. Die Zahl der von ihm genannten Geschädigten entspreche "nicht einmal fünf Prozent der Crowdinvestoren". Da er "nur in geschützten Werkstätten gearbeitet" habe, könne er "mit unternehmerischem Risiko, mit den Startproblemen eines Start-ups und einer neuen Technik nichts anfangen", was "traurig, aber nachvollziehbar" sei, heißt es weiter.

Man geht davon aus, sämtliche Vorwürfe "Punkt für Punkt" ausräumen zu können, sobald man von der Staatsanwaltschaft die Gelegenheit dazu bekomme. Den Betrugsvorwurf hält man für "an Lächerlichkeit nicht zu überbieten". Man arbeite "intensiv daran, das Produkt zu verbessern" und technische Mankos zu beheben.

Kolba hält an Vorwürfen fest

Der Kritisierte hält sich in seiner Reaktion kurz. Die Angriffe wolle er nicht kommentieren, da sich diese "von selbst richten" würden, sagt Kolba. Er hält an seinen Vorwürfen fest. "Beim Crowdfunding wurde nicht eine Idee, die erst umzusetzen wäre, beworben, sondern ein Produkt, das ausgereift sei und die Zähne binnen zehn Sekunden sauber putzen würde."

Dabei verweist er auch auf publikumsträchtige TV-Auftritte "bei Stefan Raab und '2 Minuten – 2 Millionen'". Weil Amabrush im Webshop des Herstellers nach wie vor so präsentiert würde, sei es sehr wohl "ein Fall für die Staatsanwaltschaft". (gpi, 17.05.2019)