Die Meme-Flut zu Ibiza-Gate reißt nicht ab.

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Das innenpolitische Drama hat sich über das Wochenende weiter entfaltet. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat Neuwahlen angekündigt und will die Entlassung von Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) vorschlagen. Ein Schritt, der zum kollektiven Rücktritt aller blauen Minister führen könnte.

Gleichzeitig sind neue Details rund um das 2017 auf Ibiza aufgenommene Video mit Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache und Ex-FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus bekannt geworden. Für Letzteren, der mittlerweile aus seiner Partei ausgetreten ist, soll jener Abend gar nicht der letzte Kontakt zur angeblichen russischen Oligarchennichte gewesen sein.

"wer/zah/lts/chaf/ft/an"

Tatsächlich soll auf seine Initiative am 14. September 2017 eine Pressemitteilung mit Kritik am Unternehmer Hans Peter Haselsteiner versandt worden sein, als Zeichen guten Willens für erhoffte Gegenleistungen der reichen Dame. Gerätselt wird seitdem um die abschließende Phrase, die Pressesprecher Anton Mahdalik in Form mehrerer Kürzel hintanstellte: "Wer zahlt, schafft an."

Schon das Video selbst führte zu einer Flut an Memes. Die Reaktionen im Netz zu den jüngsten Ereignissen bleiben freilich auch nicht aus. Ein kleiner Auszug.

Das Archiv ist bekanntlich wenig gnädig, wenn es um Verfehlungen von Politikern geht. Oder um Wahlkampfslogans. "Wer zahlt, schafft an" war nämlich 2017 auch auf einem freiheitlichen Sujet zu sehen. Eine Ironie, die Beobachtern schwerlich entgehen konnte.

Die Ergänzung der Aussendung hat jedenfalls etwas zutiefst Österreichisches an sich, findet eine Twitter-Nutzerin.

Kurz' Vorgänger Christian Kern (SPÖ) ließ in einem Interview seinem Nachfolger ausrichten, er solle zwecks Neubeginns zurücktreten. Rückblickend betrachtet war Kerns erste Amtszeit nur unwesentlich kürzer, als die erste Regierungsperiode von Kurz bei einem Wahltermin im September gewesen sein wird.

Eine Twitter-Userin hat das vermeintliche Wahrzeichen der nunmehr gescheiterten Regierung entdeckt: den Koffer.

Die finale Folge von Game of Thrones wurde in der vergangenen Nacht ausgestrahlt, und wer sich nicht spoilern will, sollte auf sozialen Netzwerken große Vorsicht walten lassen. Aber wer braucht eigentlich Daenerys, Jon und Co, wenn er österreichische Innenpolitik hat?

Aus Deutschland sind erste Wünsche nach einer Neuauflage des Ibiza-Clips zu vernehmen, starring die FPÖ-Schwesterpartei AfD.

Und auch erste Abverkaufsposten aus dem Innenministerium wurden schon "gefunden".

Einige Twitter-Nutzer haben mit einer Umbenennung auf die verdächtige FPÖ-Aussendung reagiert. Sie schreiben ihre Namen jetzt in Form von Kü/rz/eln.

Mittlerweile gibt es auch einschlägige Reiseangebote für alle, die Ibiza auf eine neue Art und Weise erleben wollen.

Dieses und zahlreiche weitere Memes finden sich unter einem entsprechenden Aufruf der Künstlerin Stefanie Sargnagel auf Facebook.

An anderer Stelle hat sich ein User die Mühe gemacht, den einstigen Partyhit der Vengaboys, We're Going to Ibiza, mit einem neuen Video auszustatten. Der niederländischen Band, die übrigens immer noch existiert, haben die innenpolitischen Ereignisse übrigens ein Comeback in den Charts von Spotify und iTunes beschert. (red, 20.5.2019)