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Zu den teuersten Pflastern gehört Wien nicht. Auch die höchsten Gehälter werden hier nicht bezahlt.

Foto: HEINZ-PETER BADER/Reuters

Frankfurt – Taxifahrt, Kinokarte, Restaurantbesuch: Die Kosten dafür sind in verschiedenen Städten der Welt höchst unterschiedlich. Eines der teuersten Pflaster ist Zürich. Doch den Spitzenplatz als Metropole mit den höchsten Gehältern ist die Schweizer Stadt nach jahrelanger Dominanz los, geht aus einer aktuellen Auswertung von Deutsche Bank Research hervor.

Auf Platz eins dieser Rangliste liegt nach Angaben vom Montag nun San Francisco – vor Zürich, New York City und Boston. Ein Grund dafür, dass San Francisco die Züricher überholte, ist nach Einschätzung der Analysten das schnelle Wachstum des US-Technologiesektors. Wien belegt hier nur Rang 29.

Der Preis für ein Coca-Cola

In ihrem achten Bericht zu weltweiten Preisunterschieden zwischen vergleichbaren Gütern und Dienstleistungen ("Mapping the World's Prices 2019") trugen die Analysten der Deutschen Bank Daten für 56 Großstädte in 42 Ländern zusammen. So erfährt man, dass zwei Liter Coca-Cola in der norwegischen Hauptstadt Oslo 4,73 Dollar kosten (4,24 Euro) und im türkischen Istanbul nur 0,74 Dollar (0,66 Euro). Wien liegt mit 2,23 Dollar (2 Euro) in der Mitte. In Prag kann man unterdessen zum gleichen Preis sieben halbe Liter Bier trinken, zu dem man in Dubai ein solches Glas erhält.

Höchst unterschiedlich sind die Preise auch für ein iPhone XS. Das Gerät kostet in Brasilien mit 2.050 Dollar am meisten, in der wohlhabenden Schweiz schlägt es mit vergleichsweise günstigen 1.359 Dollar zu Buche, in Österreich kostet es 1.469 Dollar.

Lebensqualität

Doch nicht nur die Preise verglichen die Analysten. Auch die Lebensqualität wurde bewertet. Die insgesamt höchste Lebensqualität messen die Autoren Zürich bei. Der entsprechende Index berücksichtigt Faktoren wie Kaufkraft, Sicherheit, Gesundheitsvorsorge und Verkehrsstaus. Wien konnte hier vor allem in den Bereichen Verkehr, Sicherheit, Gesundheit und saubere Umwelt punkten und belegt im Ranking den fünften Platz nach Wellington, Kopenhagen und Edinburgh, aber noch vor Helsinki, Melbourne, Boston, San Francisco und Sydney.

Die Autoren räumen – etwas augenzwinkernd – ein: Der Index zur Lebensqualität sei stets der am meisten subjektive Teil. "Unsere Studie ist kein endgültiger Leitfaden in dieser Angelegenheit, aber ein guter Ausgangspunkt für eine Debatte."

Zürich ist in einem weiteren Ranking (vor Oslo, Kopenhagen und Helsinki) ganz vorne: Die Stadt sei bei weitem "der teuerste Ort für ein Date", folgern die Deutsche-Bank-Analysten. Ihr Fazit: Zürich sei die Stadt, in der es sich empfehle, "frühzeitig einen Partner fürs Leben zu finden und zu überzeugen, nachts zu Hause bleiben, zu Hause zu essen und fernzusehen" – und so viel Geld zu sparen. In Wien gibt es das günstiger. Die österreichische Hauptstadt belegt hier Platz 28. (APA, red, 20.5.2019)