Duschanbe – In der autoritär regierten Ex-Sowjetrepublik Tadschikistan in Zentralasien sind bei einer Gefängnisrevolte 32 Menschen getötet worden. Der Aufstand sei am Sonntagabend von verurteilten Mitgliedern der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) angezettelt worden, teilte das Justizministerium in der Hauptstadt Duschanbe am Montag mit.

Die Behörden gehen davon aus, dass die inhaftierten Anhänger aus dem Straflager fliehen wollten. Sie hätten zunächst drei Wachleute erstochen, "um die anderen einzuschüchtern", hieß es. Außerdem hätten die Angreifer fünf Mithäftlinge getötet, mehrere verletzt und die medizinische Abteilung in Brand gesetzt. Wie viele Verletzte es gab, war zunächst unklar.

Situation unter Kontrolle

Das Straflager Vakhdat liegt etwa 15 Kilometer von der Hauptstadt der Ex-Sowjetrepublik entfernt. Dort sind etwa 1.500 Gefangene untergebracht. Nach Mitteilung der Behörden vom Montag ist "die Situation gegenwärtig unter vollständiger Kontrolle". Die Lage habe sich bereits in der Nacht wieder normalisiert. Die Staatsanwaltschaft wollte den Vorfall untersuchen.

Erst im November vergangenen Jahres waren bei einer Gefängnisrevolte in Tadschikistan mehr als 20 Menschen getötet worden.

Tadschikistan zählt zu den ärmsten Ländern der Region. Das Land kämpft ebenso wie seine Nachbarstaaten seit Jahrzehnten gegen Bandenkriminalität, Drogenschmuggel und Extremismus. Nach Schätzungen sollen aus Tadschikistan hunderte Menschen auf der Seite der Terrorgruppe "Islamischer Staat" in Syrien und im Irak kämpfen.Die Regierung unter Präsident Emomali Rachmon geht restriktiv gegen islamistische Einrichtungen und Andersdenkende vor. (APA, red, 20.5.2019)