Kairo – Einen Tag nach dem Bombenanschlag nahe den Pyramiden von Gizeh haben ägyptische Sicherheitskräfte bei Razzien nach Angaben der Regierung zwölf Menschen getötet. Es seien Mitglieder einer bewaffneten Gruppe der in Ägypten verbotenen islamistischen Muslimbrüder, erklärte das Innenministerium am Montag laut Staatsfernsehen. Die Terroristen hätten mehrere Anschläge geplant, um Chaos auszulösen.

Am Sonntag war nahe den Pyramiden am Straßenrand ein Sprengsatz explodiert, als ein Bus mit Touristen vorbeifuhr. Mehrere Urlauber aus Südafrika wurden durch Glassplitter verletzt. Zunächst bekannte sich niemand zu dem Anschlag.

In Ägypten kommt es immer wieder zu Angriffen auf Touristen. Die Regierung rechtfertigt mit der Terrorgefahr ihre hartes Vorgehen gegen Oppositionelle.

Schusswechsel

Bei den Razzien in zwei Wohnungen in der Provinz Gizeh und östlich der Hauptstadt Kairo sei es am Montag zu Schusswechseln gekommen, erklärte das Innenministerium weiter. In zwei Wohnungen seien Waffen und Bomben entdeckt worden.

Die Getöteten gehörten demnach der Terrorgruppe Hasm an. Diese hatte sich mehrfach zu Anschlägen in Ägypten bekannt. Die Behörden des Landes betrachten die Gruppe als bewaffneten Flügel der islamistischen Muslimbruderschaft, die in Ägypten als Terrororganisation eingestuft wurde. Dem Innenministerium zufolge liegen Informationen zu Anschlagsplänen durch Hasm vor.

Das Ministerium stellte keine direkte Verbindungen der Razzien vom Montag zu dem Anschlag auf den Bus nahe der Pyramiden von Gizeh her. (APA, 20.5.2019)