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Ist Regen angesagt, könnten die Grillwürstel billiger verkauft werden, damit sie nicht im Regal liegen bleiben.

Foto: Reuters/EVA PLEVIER

Amsterdam – Ein Drittel aller Lebensmittel wird weggeworfen, zum Teil noch Genießbares. Ein Grund: Das "Ablaufdatum". Das Problem ist bekannt und häufig benannt. Die niederländische Supermarktkette Albert Heijn rückt ihm nun schon im Handel zu Leibe und nutzt dafür das häufig umstrittene Dynamic Pricing (die Nachfrage bestimmt den Preis) auf seine Art. Albert Heijn testet eine computergesteuerte, dynamische Preisreduzierung, um möglichst keine abgelaufenen Produkte übrig zu behalten.

Ein Algorithmus berücksichtige nicht nur das Mindesthaltbarkeitsdatum, sondern auch das Wetter, den Vorrat im Geschäft, den bisherigen Verkaufsverlauf des Produktes und andere Sonderangebote.

Optimaler Preisnachlass

Das elektronische Preisschild am Regal könne so den jeweils optimalen Preisnachlass ausweisen mit dem Ziel, am Ende des Tages keine unverkaufbaren Waren im Regal zu haben, deren Haltbarkeitsdatum abgelaufen ist. Getestet wird das Verfahren in der Geflügel- und Fischabteilung eines Marktes in Zandvoort, teilte die Supermarktkette am Montag in Zaandam mit. Bisher versah Albert Heijn Frischprodukte, deren Haltbarkeit sich dem Ende neigt, am letzten Verkaufstag in der Früh mit einem Preisnachlass und dem Aufkleber "35%, zum Wegwerfen zu schade".

Die Supermarktkette ließ sich für das neue Verfahren von dem israelischen Start-up "Wasteless" beraten, das die Technik bereits erfolgreich bei einer spanischen Supermarktkette erprobt hat.

Wie eine Albert Heijn-Sprecherin der Zeitung "De Limburger" erklärte, könne das dynamische Preissystem etwa auf einen Wetterumschwung reagieren, und Grillfleisch stark reduzieren, das bei aufziehendem Regen sonst sicher im Regal blieb. (APA, red, 20.5.2019)