Washington – In Gewahrsam der US-Grenzschutzpolizei CBP ist ein weiterer Minderjähriger aus Guatemala gestorben. Die Todesursache des 16-Jährigen werde untersucht, teilten die Grenzschützer am Montag mit. Der Jugendliche sei am Montag vergangener Woche in der Nähe von Hidalgo im Bundesstaat Texas beim illegalen Grenzübertritt aufgegriffen worden.

US-Medienberichten zufolge ist es bereits der fünfte Minderjährige aus Guatemala, der seit Dezember in CBP-Gewahrsam starb. Nach dem Tod von zwei Kindern aus dem zentralamerikanischen Land im Dezember hatte das US-Heimatschutzministerium die medizinischen Untersuchungen in CBP-Gewahrsam ausgeweitet.

Die Zahl illegaler Grenzübertritte von Mexiko in die USA hat in den vergangenen Monaten zugenommen. In den sieben Monaten zwischen Oktober und April wurden nach CBP-Angaben mehr als 530.000 Menschen aufgegriffen. Das sind rund 10.000 mehr als im Vorjahreszeitraum. US-Präsident Donald Trump hat einen Nationalen Notstand an der Grenze zu Mexiko ausgerufen, an der er über weite Strecken eine Mauer bauen will.

Klage gegen Trumps Notstandserklärung

Der Bau der Mauer ist ein zentrales Wahlkampfversprechen Trumps. Ihm ist es jedoch in den vergangenen Jahren nicht gelungen, die dafür nötigen Mittel vom Kongress zu bekommen. Anfang des Jahres rief er den Notstand aus, um den Bau finanzieren zu können. Doch viele sehen durch die Situation an der Grenze zu Mexiko die Kriterien für einen Notstand nicht erfüllt und werfen Trump Missbrauch seiner Vollmachten vor. Das US-Repräsentantenhaus, in dem die Demokraten die Mehrheit haben, klagte im April gegen Trumps Notstandserklärung. In der Klageschrift wird unter anderem argumentiert, Trump hebele mit diesem Schritt die Hoheit des Kongresses für die Bewilligung von Haushaltsmitteln aus. (APA, red, 20.5.2019)