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Mit einem neuen Tool könnte die Zeit der Error-Fares vorbei sein. Zumindest wird es noch schwerer diese zu entdecken.

Foto: Getty Images/swissmediavision

Konsumenten gelten sie als heiliger Gral, Fluglinien sind sie schon seit Längerem ein Dorn im Auge: "Error-Fares" – irrtümlich angezeigte Flugtarife, die preislich meist deutlich tiefer liegen als ein reguläres Ticket kosten würde. So kommt man zum Spottpreis auch weit fort. Im Internet wimmelt es von Storys wie "First Class-Flug zum Economy-Tarif" und dergleichen. Kein Wunder, dass die Fluglinien erpicht darauf sind, diesen "Fehlern" einen Riegel vorzuschieben.

Tatsächlich könnte eine technische Neuerung der ATPCO (Airline Tariff Publishing Company), welche fast 90 Prozent aller Flugtarife weltweit bereitstellt und vertreibt, den Error-Fares den Gar ausmachen: Sie hat ein neues Feature namens "Suppression of Sales" implementiert. Damit sollen Error-Fares zwar nicht direkt verhindert werden können, aber der falsche Tarif soll in 15 bis 60 Minuten aus allen Systemen entfernt werden können.

Mittel gegen Billigtickets

Das sei, laut Travelnews, eine markante Verbesserung: Denn bislang mussten Airlines, nachdem sie eine Error-Fare festgestellt hatten, jedes einzelne Global Distribution System (GDS), also dort wo alle Reservierungsdaten gespeichert werden, separat angehen oder allenfalls warten, bis ATPCO ihr FareManager-System updatete. Dies geschieht in der Regel vier Mal am Tag. Mit etwas Pech musste eine Airline somit bis zu sieben Stunden warten, bis der Tarif verschwunden war. Sieben Stunden, in denen dieser Tarif tausendfach verkauft werden konnte, dank speziellen "digitalen Spürhunden" für Error Fares und der raschen Verbreitung solcher Informationen in Sozialen Medien.

Auch wenn Error-Fares damit wohl nicht ganz verschwinden werden, könnte die ATPCO den Airlines mit dem neuen Feature ein wirksames Mittel gegen die ärgerlichen Billigtickets in die Hand geben. (red, 21.5.2019)

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