Prag – Die tschechische Präsidentschaftskanzlei hat Strafanzeige gegen den Stadtrat (Ratsherr) der mittelböhmischen Stadt Jesenice, Martin Lang, von der konservativen Demokratischen Bürgerpartei (ODS) eingereicht. Grund ist ein Posting Langs auf Facebook, in dem er Staatschef Milos Zeman als "zweiten Hitler, den man wie ein Schwein abstechen muss", bezeichnet hatte, berichteten Medien am Dienstag.

Lang machte die Aussage im Zusammenhang mit dem umstrittenen Gesetz, demnach Kirchenentschädigungen künftig besteuert werden sollen. Zeman hatte erklärt, er werde die vom Parlament gebilligte Vorlage, die noch nicht rechtskräftig ist, unterschreiben.

"Stinkende und tückische Schweine"

Die Abgeordneten, die für die Gesetzesnovelle gestimmt hatten, bezeichnete Lang als "stinkende und tückische Schweine", die man "töten muss, damit sie mit ihrer moralischen Entartung nicht den Rest des Volkes anstecken".

Lang verteidigte seine Aussagen mit den Worten, es habe sich um eine "Übertreibung" gehandelt. Übertreibung sei "eine übliche Art und Weise der Kommunikation", so Lang.

Die Polizei bestätigte unterdessen den Eingang der Strafanzeige wegen des Verdachts auf Gewalt. Dafür kann ein Täter mit bis zu drei Jahren Haft bestraft werden. (APA, 21.5.2019)