Die Angelegenheit entwickelt sich für Huawei langsam zum Worst Case-Szenario.

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Der chinesische Elektronikriese Huawei muss nun den nächsten Rückschlag einstecken, nachdem die US-Regierung Strafmaßnahmen erlassen hat. Der britische Chipdesigner ARM hat in einem internen Memo seine Mitarbeiter angewiesen, sämtliche Zusammenarbeit mit Huawei auf Eis zu legen, berichtet die BBC.

Alle "aktiven Verträge, Supportverpflichtungen und anstehende Kooperationen" wreden demnach gestoppt. Begründet wird der Schritt damit, dass die eigenen Chipdesigns Technologie amerikanischen Ursprungs enthalten. ARM geht derzeit davon aus, daher von den US-Maßnahmen betroffen zu sein, die eine Zusammenarbeit mit Huawei untersagen.

Ein gewaltiges Problem

Den chinesischen Techriesen könnte das langfristig vor gewaltige Probleme stellen. Denn die eigenen Geräte laufen zwar nicht mit Chips der US-Firma Qualcomm, sondern kommen aus dem Eigenbau der Unternehmenstochter Hisilicon. Doch diese verwendet dafür ebenfalls Chipdesigns von ARM.

Keine Alternativen

Alternativen dazu sind nicht in Sicht. Die einst ebenfalls im Smartphone-Bereich anzutreffende MIPS-Architektur steht mittlerweile unter Open Source-Lizenz, wurde in den letzten Jahren aber in andere Richtungen weiterentwickelt. Auch Intel stellte einst Chips für Mobilgeräte her, zog sich aber mangels Erfolg bereits 2016 wieder aus dem Markt zurück.

Ein anderer Hersteller, Sifive, bietet wiederum Chipdesigns auf Basis von RISC-V an, die leistunsgstechnisch allerdings nicht mit aktuellen ARM-Architekturen mithalten können. Huawei stünde damit, abseits der Betriebssystemproblematik, jahrelang vor einer riesigen Herausforderung. Denn ohne ARM-basierten Chips wäre man auch am chinesischen Heimatmarkt schwer im Nachteil. (gpi, 22.05.2019)