Im Bundesstaat Washington gibt es künftig noch eine andere Option als Sarg-Bestattung und Einäscherung.

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Washington – Als erster US-Bundesstaat erlaubt Washington das "Kompostieren" von Leichen. Gouverneur Jay Inslee unterzeichnete dieser Tage ein Ende April vom Parlament verabschiedetes Gesetz – "Concerning human remains" – das die Methode als Alternative zur Sarg-Bestattung oder Einäscherung erlaubt. Es tritt in einem Jahr in Kraft.

Kompostieren sei umweltfreundlicher heißt es. "Sie stößt weniger Treibhausgase aus und benötigt weniger Land als Sarg-Bestattungen und Einäscherungen", wirbt Katrina Spade, die in Seattle das erste Unternehmen gründete, das bald mit dieser neuen Option von Bestattungen auf den Markt kommen will.

Spades Start-up Recompose entwickelte dafür in Zusammenarbeit mit der Washington State University ein Verfahren weiter, das in der Landwirtschaft bei Tierkadavern eingesetzt wird und das den Verwesungsprozess beschleunigen soll: Der Leichnam kommt gemeinsam mit Stroh, Holzspänen und grünem Klee in einen speziellen Stahlbehälter. Dort werden die menschlichen Überreste dann innerhalb von 30 Tagen von Mikroben abgebaut.

Übrig bleibt rund ein Kubikmeter Erde, wie sie laut Recompose auch in Gartencentern erhältlich ist. Günstig ist auch diese Art der Bestattung nicht. Für die Kompostierung Verstorbener will Recompose 5.500 Dollar (knapp 5.000 Euro) verlangen. (red, 22.5.2019)