Wien/Paris – Der ORF-Redakteursrat kooperiert künftig mit seinen Kollegen von ARD, ZDF und Deutschlandradio. Dies hätten die Redakteursvertreter nun in einer gemeinsamen Sitzung beim Deutschlandfunk entschieden, berichtete das Medienmagazin DWDL.de. Ziel sei, sich "gemeinsam gegen populistische Attacken zu wehren".

"Gerade der Ibiza-Skandal rund um den österreichischen Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ, Anm.) und die Angriffe auf den Journalismus zeigen deutlich, wie wichtig es ist, sich gemeinsam gegen populistische Attacken zu wehren", sagte AGRA (Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Redakteursausschüsse)-Redakteurs-Sprecherin Gabriela Mirkovic. Etwa meinte Strache in dem Video, Journalisten seien "die größten Huren auf dem Planeten". Darüber hinaus fabulierte er auch über eine mögliche Übernahme der "Kronen Zeitung" oder über seine Pläne mit dem ORF.

Startschuss für europaweite Zusammenarbeit

"Populistische Parteien haben den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und die freie Presse als Feinde ihrer Politik ins Visier genommen – nicht nur in Österreich", so der Vorsitzende des ORF-Redakteursrates, Dieter Bornemann. Die Kooperation mit den deutschen Kollegen soll der Startschuss für eine europaweite Zusammenarbeit der öffentlich-rechtlichen Redakteursvertretungen sein, erklärte Bornemann. Gemeinsam wolle man sich künftig für Pressefreiheit, Glaubwürdigkeit und Relevanz einsetzen. Als "Zeichen der Solidarität" finde die nächste gemeinsame Tagung der Redakteursvertreter von ARD, ZDF und Deutschlandradio beim ORF statt. (APA, 22.5.2019)