Ob bekannte Champions wie "Gnar" auch mobil am Start sein werden oder Riot auf neue Helden setzt, ist noch nicht bekannt.

Foto: Riot Games

In naher Zukunft dürfte ein weiteres bekanntes Game eine Umsetzung für Mobilgeräte bekommen. Nämlich das, in Nutzerzahlen gemessen, größte Videospiel für PCs, das MOBA League of Legends

Wie Reuters unter Berufung auf mehrere Insider berichtet, arbeiten die League-Entwickler Riot Games und ihre Mutterfirma Tencent gemeinsam an einer Mobilversion des strategischen Multiplayer-Kampfspiels mit Rollenspielelementen. Bis zum Erscheinen soll es aber noch etwas dauern.

Wende

Laut den Quellen ist das Projekt seit einem Jahr im Entstehen begriffen. Dass die Umsetzung für Smartphones und Handys noch heuer erscheint, gilt aber als unwahrscheinlich. Realistisch wäre damit ein Release 2020.

Die Umsetzung bedeutet auch eine Wende hinsichtlich der bisherigen Haltung von Riot Games. Vor einigen Jahren war Tencent bereits einmal mit dem Wunsch eines mobilen League an das Unternehmen herangetreten, damals soll Riot aber erklärt haben, eine gute Umsetzung für nicht möglich zu halten.

Mit "Yuumi" gibt es seit kurzem eine neue Support-Magierin im Heldenaufgebot von "League". Es handelt sich um eine Katze, die auf einem Buch schwebt.
League of Legends

Daraufhin beauftragte Tencent die Timi Studios mit der Entwicklung eines MOBAs für Android und iOS, was wiederum für Spannungen mit Riot sorgte. Das Ergebnis, Honor of Kings, ist mittlerweile das meistgespielte Game der Welt. Die Adaption für internationale Märkte kennt man als Arena of Valor. Außerhalb Asiens tat sich Tencent bislang aber schwer damit, großes Publikum zu finden.

Hohes Potenzial

League of Legends verspricht in dieser Hinsicht hohe Zugkraft. Das sagt auch einer der Insider: "League of Legends ist wie die Weltmeisterschaft, während Honor of Kings nur der Asiencup ist." Für Riot Games, das in den letzten Jahren mit finanziellen Einbußen zu kämpfen hatte, bietet das Projekt freilich neue Möglichkeiten, Geld mit seiner Marke zu verdienen.

Vorbereitungen wurden offenbar auch schon auf anderer Ebene getroffen. Tencent und Riot gründeten im Jänner die Organisation Tengjing Sports. Sie soll sich künftig mit der Organisation von E-Sports-Events und der Vermarktung von League of Legends-Produkten befassen.

Risiko

Die Mobilumsetzung birgt freilich auch gewisse Risiken. Denn für ihre Adaption bekannter Marken mussten Hersteller auch schon herbe Kritik einstecken – etwa Electronic Arts für Dungeon Keeper und C&C: Rivals. Auf wenig Gegenliebe stieß auch die Präsentation des mobilen Diablo: Immortal auf der letzten Hausmesse des Entwicklerstudio Blizzard, was aber auch dem Umstand geschuldet war, dass viele Besucher auf die Präsentation von Diablo 4 für PC und Konsolen gehofft hatten. (gpi, 23.05.2019)