Die Finca auf Ibiza wird weiterhin auf Onlineplattformen angeboten.

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Wien – Er soll laut dem ehemaligen FPÖ-Politiker Johann Gudenus eine gewichtige Rolle rund um das Ibiza-Video spielen: Gemeint ist jener Wiener Anwalt, der im März 2017 die Verbindung zwischen Gudenus und der vermeintlichen Oligarchennichte mit lettischem Pass erst hergestellt haben soll. Das sagt zumindest Gudenus.

Hintergrund ist, dass sich die vermeintliche Oligarchennichte für ein von Gudenus geerbtes Grundstück im Kremstal interessiert habe, das dieser veräußern wollte. Der Wiener Anwalt soll Gudenus auch den Pass der Lettin gezeigt und auf das finanzielle Pouvoir verwiesen haben – laut "Presse" mittels eines Geldeingangs auf ein Treuhandkonto.

Der Anwalt soll auch bei dem ersten Treffen zwischen Gudenus, der vermeintlichen Oligarchennichte sowie einem Vertrauten der Lettin dabei gewesen sein. Bei Letzterem handelt es sich um den Wiener Julian H., der in München eine Detektei betreibt. Julian H. war auch beim verhängnisvollen Treffen auf Ibiza dabei: Der Detektiv dürfte die Video-Falle ausgelegt haben.

Der eingangs erwähnte Wiener Anwalt war beim Abend in der spanischen Finca nicht anwesend. Er soll aber bereits vor der Wien-Wahl 2015 versucht haben, belastendes Material über Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache an Personen aus dem Umfeld von Wiener Parteien anzubieten. Es soll sich um Fotos und SMS-Nachrichten gehandelt haben. Das sagt ein Informant dem STANDARD.

Fragen an den Wiener Anwalt beantwortete Richard Soyer, der Anwalt des Anwalts, folgendermaßen: Er halte fest, "dass mein Mandant weder strafbare Handlungen gesetzt noch an solchen mitgewirkt hat. Er weist sämtliche Anschuldigungen und Vorwürfe entschieden zurück." Zudem untersage sein Mandant weiterhin "jegliche identifizierende Berichterstattung". (David Krutzler, 23.5.2019)