Norbert Hofer verglich Andreas Schieder mit Adolf Hitler. Dafür will die SPÖ nun eine Entschuldigung.

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Wien – Die SPÖ fordert eine Entschuldigung des designierten FP-Chefs Norbert Hofer bei ihrem EU-Spitzenkandidaten Andreas Schieder. Schieder hatte in einem Interview gemeint, der Konservativismus sei mit dem "Bazillus des Rechtsextremisten" infiziert. Hofer sah sich beim Wahlkampfabschluss der FPÖ am Freitag davon an Adolf Hitler erinnert. Denn der habe Juden als Bazillen bezeichnet.

Das hatte wiederum Hofer Kritik eingebracht, er vergleiche bewusst Dinge, die nicht zu vergleichen seien. Immerhin hatte Schieder mit dem Rechtsextremismus eine Ideologie als "Bazillus" bezeichnet, die in direkter Verbindung mit dem industriellen Massenmord an mindestens sechs Millionen Juden durch den Nationalsozialismus stand. Hitler hingegen hatte in seinen Ausführungen Menschen – nämlich die späteren Opfer – mit "Bazillen" verglichen und deren Ermordung gefordert.

"Medizinisches Bild"

SP-Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda sprach wegen Vergleichs dann am Abend von einer "Entgleisung" und verlangte am Freitagabend eine Entschuldigung von Hofer. "Die Liste der Einzelfälle wird länger", so Drozda. Schieder habe ein "medizinisches Bild" verwendet. Ihn dafür mit dem größten Verbrecher der Menschheitsgeschichte zu vergleichen, richte sich von selbst. (red, APA, 25.5.2019)