Peter Pilz wirft ein, zwei offene Fragen über mögliche Verbindungen zwischen Ibiza-Gate und dem BVT auf.

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Wien – Der Gründer der Liste Jetzt, Peter Pilz, will möglichen Verbindungen des angeblichen Produzenten des Ibiza-Videos, über das FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache gestolpert ist, zum Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) nachgehen. "Die ersten Spuren, die von Ibiza-Gate in Richtung BVT führen, müssen ernsthaft untersucht werden", forderte Pilz am Sonntag in einer Aussendung.

Die Tageszeitung "Österreich" berichtete zuvor, dass der Wiener Detektiv Julian H., der in München eine Detektei betrieben hat und der als Begleiter der vermeintlichen russischen Oligarchin eine Schlüsselrolle bei der Produktion des Videos gespielt haben soll, Kontakte zum BVT gehabt haben soll. Demnach seien auf der Homepage seiner Münchner Firma Konsic GesmbH das österreichische Innenministerium und das österreichische Bundeskriminalamt als seine "renommiertesten" Kunden angeführt gewesen. Diese Homepage sei nach Auftauchen des Videos gelöscht, mittlerweile jedoch von Sicherheitsexperten wiederhergestellt worden.

Auch Kickl sieht BVT-Zusammenhang

Mögliche Verbindungen zwischen dem Video und der BVT-Affäre vermutet auch Ex-Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) im "Österreich"-Interview. Als ein Indiz führt er an, "dass der Anwalt des Auftraggebers des Videos auch der Anwalt der Herrn Kloibmüller und Zöhrer ist, gegen die im BVT-Skandal ermittelt wurde".

Pilz kündigte am Sonntag in einer Aussendung an, er wolle Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am kommenden Mittwoch im BVT-U-Ausschuss fragen, "was er über den Missbrauch des BVT für die ÖVP weiß". Pilz stellt u. a. auch öffentlich die Fragen: "Hat die Firma Konsic GesmbH tatsächlich für BMI und BKA gearbeitet? Hat sie auch für das BVT gearbeitet? Wann und was wussten Mitarbeiter des BVT über Ibiza-Gate?" (APA, 26.5.2019)