Der Kopf juckt, man kratzt sich und zack, zack, zack, muss man plötzlich 6,50 Euro Strafe zahlen. Auf diese Weise wurde nun zumindest in Jinan im Nordosten Chinas ein Autofahrer übertölpelt, der sich wirklich nur unschuldig am Kopf gekratzt hat, berichtet "Heise" auf Berufung von "BBC". Dummerweise hat eine computerbasierte Verkehrsüberwachung nämlich diese Bewegung interpretiert, als hätte er per Smartphone telefoniert.

Unglaube

Sein Führerschein wurde mit zwei Strafpunkten belastet. Zudem musste er eben 50 Yuan zahlen. Der Chinese beschwerte sich telefonisch – diesmal wirklich mit Smartphone in der Hand – bei der zuständigen Behörde, die ihm jedoch nicht glaubte. Daraufhin veröffentlichte er seine kuriose Geschichte samt Beweisfoto auf dem Mikrobloggingdienst "Sina Weibo".

Späte Einsicht

Mittlerweile wurde ihm die Geldstrafe erlassen. Ihm wurde gesagt, dass die automatische Verkehrsüberwachung verdächtige Bewegungen sofort fotografieren würde. Neben einigen Lachern sorgte der Vorfall auch für neuerliche Kritik am straffen Überwachungssystem in der Volksrepublik. "Das ist peinlich", lautet ein trockener Kommentar. Über 170 Millionen Überwachungskameras sind in China im Einsatz. Bis 2020 sollen es 400 Millionen sein. (red, 21.7.2019)