Bild nicht mehr verfügbar.

Nadal am Sand. Aber nur wortwörtlich.

Foto: Reuters/Kai Pfaffenbach

Paris – Topfavorit Rafael Nadal hat am Montag sein erstes Match so souverän wie erwartet hinter sich gebracht. Der spanische Weltranglisten-Zweite, der in Roland Garros das Dutzend an Triumphen komplett machen will, stellte seine Paris-Bilanz auf 87:2-Siege. Daran konnte ihn auch der deutsche Qualifikant Yannick Hanfmann nicht hindern. Nach 1:57 Stunden setzte sich Nadal 6:2,6:1,6:3 durch.

Auch in seinem massiv umgebauten "Wohnzimmer", dem neu errichteten Court Philippe Chatrier, fühlte sich Nadal von Beginn an pudelwohl. "Um ehrlich zu sein, das Gefühl auf diesem Court war kein großer Unterschied. Für mich war es das Gleiche. Visuell gibt es ein paar kleine Unterschiede, aber vom Tennis her war es gleich", ist "Hausherr" Nadal zufrieden.

Ganz gut

Von seinem Tennis her war er für eine erste Runde zufrieden. "Ich habe viele Dinge gut und nicht viele Fehler gemacht. Ich bin froh, ohne Satzverlust in der zweiten Runde zu sein, das ist heute das Wichtigste." Nadal hält nun bei im "best of five"-Modus ausgetragenen Sandplatz-Matches bei einer unglaublichen 112:2-Bilanz. Seine einzigen Niederlagen sind allein wegen dieses Umstandes legendär: 2009 im Achtelfinale gegen den Schweden Robin Söderling und 2015 im Viertelfinale gegen Novak Djokovic – beide in Roland Garros.

Djokovic meisterte die Aufgabe gegen den starken Polen Hubert Hurkacz (ATP-44.) mit Bravour. Der Weltranglisten-Erste gewann 6:4,6:2,6.2 und unterstrich seine Ambition auf den neuerlichen Gewinn eines vierten Grand-Slam-Titels in Serie. "Ich habe große Ziele, das ist kein Geheimnis", bekräftigte der Serbe.

Start

Bei den Damen hatte die Weltranglisten-Sechste Petra Kvitova den zweiten Tag des Sandplatz-Majors mit schlechten Nachrichten eröffnet. Wenige Stunden vor ihrem Auftaktmatch gegen die Rumänin Sorana Cirstea musste sie sich aus dem Turnier zurückziehen. Die zweifache Wimbledonsiegerin und diesjährige Australian-Open-Finalistin musste wegen einer Unterarm-Verletzung absagen. "Ich bin so enttäuscht, dass ich meinen Rückzug verkünden muss. Ich habe seit ein paar Wochen Schmerzen in meinem linken Unterarm und vergangene Nacht zeigte ein MRI eine Zerrung zweiten Grades, die leider schlechter werden könnte, wenn ich heute spiele", schrieb Kvitova auf Twitter.

Favoritinnen

Mitfavoritin Kiki Bertens hatte mit der Französin Pauline Parmentier beim 6:3,6:4 einen guten Start ins Turnier. Die Niederländerin ist in Paris als Nummer vier gesetzt und versucht die Gedanken an ihre Chancen eher zu verdrängen. "Ich weiß, was ich schaffen kann, aber ich weiß auch, dass ich schon in der nächsten Runde verlieren könnte." Die Slowakin Viktoria Kuzmova sollte für die Paris-Semifinalisten 2016 in Runde zwei aber ebenfalls kein Problem darstellen.

Ausgeschieden ist hingegen bereits die Ex-Weltranglisten-Erste Caroline Wozniacki. Die als Nummer 13 gesetzte Dänin hatte zwar mit einem 6:0 im ersten Satz einen perfekten Start, unterlag dann aber der Russin Veronika Kudermetowa überraschend noch 3:6,3:6. Die an Arthrithis leidende Wozniacki meinte, sie habe keine Schmerzen gehabt. Allerdings beschäftigt sie eine Verletzung an der linken Wade, zumindest kam sie einbandagiert auf den Platz.

Kleine Überraschung

Eine erste 16-jährige Französin hat für eine kleine Überraschung auf den Nebenplätzen gesorgt. Mit einem 6:2,6:4 über Vera Lapko wurde Diane Parry, im WTA-Ranking 457., zur jüngsten Siegerin im Hauptbewerb in Roland Garros seit 2009 und zur jüngsten Französin bei einem Major seit Alize Cornet (2006).

Serena Williams verzeichnete hingegen keinen problemlosen Auftakt. Die US-Amerikanerin, die eine Egalisierung des Grand-Slam-Rekords von Margret Court (24 Titel) anstrebt, musste gegen die Russin Witalja Djatschenko (WTA-Nummer 88) über drei Sätze gehen. "Am Anfang hatte ich Angst, es war nicht einfach heute", sagte die 37-Jährige nach dem 2:6,6:1,6:0-Erfolg. (APA, 27.5.2019)