Jerusalem/Damaskus/Idlib – Bei einem israelischen Angriff im Süden Syriens ist nach offiziellen Angaben ein Kämpfer der syrischen Regierungstruppen getötet worden. Ein weiterer sei verletzt worden, meldete die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana am Montagabend. Israel habe eine Stellung in der Nähe des Ortes Kunaitra angegriffen. Die israelische Armee reagierte damit nach eigenen Angaben auf Beschuss aus Syrien.

Ein israelischer Militärsprecher teilte mit, die Armee habe eine Stellung der syrischen Luftabwehr angegriffen. Ein israelisches Kampfflugzeug sei zuvor über dem Norden des Landes von Syrien aus beschossen worden. Das Geschoß sei noch auf syrischem Gebiet eingeschlagen, der Routineflug wie geplant beendet worden.

Israel greift im benachbarten Bürgerkriegsland regelmäßig Ziele an. Sie richten sich vor allem gegen Stellungen von Truppen, die mit dem Iran verbunden sind. Teheran ist im syrischen Bürgerkrieg ein wichtiger Verbündeter der Anhänger von Präsident Bashar al-Assad. Israel will verhindern, dass der Iran seinen Einfluss in Syrien weiter ausdehnt.

Mindestens 18 Zivilisten bei Luftangriffen im Nordwesten getötet

Bei Luftangriffen im Nordwesten des Landes sind nach Angaben von Aktivisten mindestens 18 Zivilisten getötet worden. Wie die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Montag mitteilte, waren unter den Todesopfern sechs Kinder. Zudem seien bei den Angriffen syrischer Regierungstruppen mindestens 47 Menschen verletzt worden.

Die Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen von Informanten in Syrien. Von unabhängiger Seite sind ihre Angaben kaum zu überprüfen.

In Idlib und in angrenzenden Gebieten, die unter der Kontrolle der Jihadistenallianz "Hayat Tahrir al-Sham" (HTS) und islamistischer Rebellen stehen, gilt seit September eine brüchige Waffenruhe. Seit Ende April werden aus der Region aber vermehrt Angriffe der Regierungstruppen und der russischen Luftwaffe gemeldet. Seither wurden nach Angaben der Beobachtungsstelle mehr als 250 Zivilisten, darunter rund 50 Kinder, getötet. (APA, 27.5.2019)