Am 7. Juni wird sie zurücktreten.

Foto: AFP/ADRIAN DENNIS

London – Drei Tage nach der Rücktrittsankündigung der britischen Premierministerin Theresa May wirft ein weiterer Kandidat seinen Hut für die Nachfolge in den Ring. Wohnungsminister Kit Malthouse gab in einem Artikel für die Zeitung "Sun" bekannt, sich um das Amt des Regierungschefs in London bewerben zu wollen.

Ihre Bewerbungen bekanntgegeben haben bereits unter anderen der ehemalige Außenminister Boris Johnson, der frühere Brexit-Minister Dominic Raab, der amtierende Außenminister Jeremy Hunt oder Innenminister Sajid Javid. May hatte am Freitag ihren Rücktritt angekündigt, nachdem sie erneut mit dem Versuch gescheitert ist, ihren mit der EU-ausgehandelten Brexit-Vertrag durch das Parlament zu bringen.

Boris Johnson in der Pole-Position

Die größten Chancen werden derzeit Johnson eingeräumt. May hatte, dass sie ihr Amt als konservative Parteichefin am 7. Juni abgeben wird. Bis Ende Juli soll ein Nachfolger bestimmt werden, dann will sie auch die Regierungsgeschäfte abgeben.

Ein Brexit ohne Austrittsabkommen mit der EU wäre nach Worten des britischen Außenministers Jeremy Hunt "politischer Selbstmord" für die konservativen Tories. Der Versuch, Großbritannien ohne Abkommen aus der EU austreten zu lassen, würde zu Neuwahlen führen, bei denen den Konservativen die "Vernichtung" drohe, schrieb Hunt am Dienstag im "Daily Telegraph". Auch Hunt ist einer der Kandidaten für die Nachfolge von Tory-Parteichefin May.

Großbritannien soll bis zum 31. Oktober aus der Europäischen Union ausscheiden. Das von May mit Brüssel ausgehandelte Austrittsabkommen wurde aber vom im Brexit-Kurs total zerstrittenen Parlament bisher drei Mal abgelehnt. Eine Lösung ist nicht in Sicht. Bleibt es dabei, droht ein abruptes Ende der Mitgliedschaft mit dramatischen Folgen. (APA/Reuters, 28.5.2019)