Klettersteige – bitte nicht so begehen! Fehler auf diesem Bild: (1) Minimalabstand von einem Klettersegment wird nicht eingehalten. (2) Beide Klettersteigkarabiner müssen immer im Sicherungsseil eingehängt sein – Keinesfalls ineinander oder am Klettergurt!

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Vorsicht Steinschlaggefahr! Fehler auf diesem Bild: Die Personen tragen keine Helme, obwohl sie sich offenbar in unmittelbarer Nähe zu steilen Felswänden befinden.

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Das regelmäßige Überprüfen der Ausrüstung ist eine wichtige Voraussetzung für Bergsportler.

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Beim Wandern in höheren Lagen ist auch beim Überqueren von Altschneefeldern besondere Vorsicht geboten.

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Vorsicht beim Überqueren von Schneefeldern! Fehler auf diesem Bild: (1) Der Eispickel hängt am Rucksack und wird nicht als Gehhilfe verwendet. (2) Die abgebildete Person lehnt sich zu stark zum Hang!

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Der Frühling ist da und zieht Bergsportler zu ersten Aktivitäten ins Gelände. Dabei gibt es zahlreiche Risikofaktoren, die im Rahmen der ersten Frühjahrstouren zu beachten sind. Der Österreichische Alpenverein macht auf diese Gefahrenquellen aufmerksam und entgegnet ihnen mit Empfehlungen und Sicherheitstipps.

Ausrüstungscheck als Grundvoraussetzung

"Das regelmäßige Überprüfen der Ausrüstung ist eine wichtige Voraussetzung für Bergsportler. Kletterer und Klettersteigfans sollten vor dem ersten Einstieg am Fels ihre Sicherheitsausrüstung mittels Funktions- und Sichtkontrolle überprüfen", sagt Michael Larcher, Leiter der Bergsportabteilung im Alpenverein. Er empfiehlt, Textilprodukte wie Seile und Gurte spätestens nach zehn Jahren auszutauschen – bei häufigem Einsatz entsprechend früher. Auskunft über die vorgesehene Lebensdauer von sicherheitsrelevantem Equipment enthält die jeweilige Gebrauchsanleitung.

Auch Wanderer sollen laut Alpenverein auf die Bergtauglichkeit ihrer Ausrüstung achten. "Das passende Schuhwerk mit rutschfester Profilsohle ist ebenfalls eine Grundvoraussetzung für eine sichere Tour", erklärt Larcher. "Nie vergessen sollten Bergsportler auch ihr Mobiltelefon, ein Erste-Hilfe-Set sowie einen entsprechenden Kälte-, Regen- und Sonnenschutz. In den Rucksack gehört auch ausreichend zu trinken." Weiters empfiehlt Larcher die Mitnahme einer Alu-Rettungsdecke sowie sogenannter Spikes, das sind Schneeketten für die Bergschuhe. Karten und entsprechende GPS-Systeme können ebenfalls hilfreich sein. Bei längeren Bergtouren ist ein Biwaksack nützlich.

Realistische Selbsteinschätzung

Die Einschätzung des eigenen Know-hows im Gelände ist eine weitere Basis für ein sicheres Bergerlebnis. Larcher: "Leider wird das eigene Können oft überschätzt. Eine Überforderung mit der jeweiligen Situation am Berg kann verheerende Auswirkungen haben. Deshalb ist es essenziell, ehrlich zu sich selbst zu sein und die eigenen Grenzen zu kennen." Das Kursangebot des Alpenvereins kann laut Larcher dabei nicht nur für Fortbildungszwecke, sondern auch zum Auffrischen des eigenen Wissens genutzt werden.

Auch wenn der meiste Schnee in den Tälern bereits grünen Frühlingswiesen Platz gemacht hat, sollten Bergsport-Begeisterte diesen in den Bergen nicht unterschätzen. Die Schneemassen, die der letzte Winter mit sich gebracht hat, erfordern besondere Aufmerksamkeit. So empfiehlt der Alpenverein, sich im Vorfeld über die aktuelle Schnee- und Lawinenlage zu informieren und diese Infos bei der Tourenplanung und Ausrüstungsauswahl zu beachten. Hierbei gilt es unter anderem auch die Hangausrichtung einzubeziehen, da sich die Bedingungen je nach Ausrichtung ändern können. Allgemein gültig ist der Grundsatz, sich auf alle Eventualitäten bestmöglich vorzubereiten, und die Bereitschaft, die geplante Tour bei zu hohem Risiko nicht anzutreten oder abzubrechen.

Vorsicht bei Altschneefeldern

Beim Wandern in höheren Lagen ist beim Überqueren von Altschneefeldern besondere Vorsicht geboten. Ein Abrutschen auf der hartgefrorenen Schneedecke an steilen Berghängen kann schwerwiegende Folgen für Wanderer haben. Einmal gestürzt, erreicht man rasch eine hohe Geschwindigkeit, die das selbstständige Abbremsen so gut wie unmöglich macht.

"Das Überqueren von steilen, harten Schneefeldern sollte möglichst vermieden werden. Ist dies nicht möglich, so sollten Altschneefelder nur mit Spikes und nur dann überquert werden, wenn die Oberschicht der Schneedecke zumindest zehn Zentimeter aufgeweicht ist", erklärt Larcher. Kommt es trotzdem zu einem Sturz, sollte sich der Gestürzte schnellstmöglich in Bauchlage drehen und versuchen, in der Liegestützposition mit Armen und Beinen zu bremsen. (red, 28.5.2019)

Hinweis:

In der ursprünglichen Version des Artikels gab es Fehler in der Bildbeschreibung. Dazu heißt es vom Alpenverein: "Leider sind uns bei der Auswahl der Bilder bzw. deren Bildbeschreibung Fehler unterlaufen. Im Archiv des Österreichischen Alpenvereins werden bewusst auch Bilder gespeichert, auf denen Fehler klar ersichtlich sind. Manchmal werden solche Verhaltens- und Anwendungsfehler (wie bspw. im Fall des Klettersteig-Bildes) bewusst nachgestellt. Im konkreten Fall ist einiges durcheinander geraten. Der Fehler liegt alleine beim Österreichischen Alpenverein. Wir versprechen mehr Sorgfalt und bedanken uns bei den Lesern und Leserinnen für ihre kompetente Einschätzung." Die Bilder haben nun die korrekte Bildbeschreibung.