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Pro
von Doris Priesching

Dass man es mit schmutzigen Zehennägeln zumindest in Österreich sehr weit bringen kann, zeigt sich aktuell an den Erschütterungen der Republik in der Folge der Ibiza-Affäre. Diese wurden bekanntlich durch eine Finte in der Finca ausgelöst, angeführt von einer vorerst attraktiven Unbekannten mit dunklen Zehennägelrändern.

Das Unternehmen wäre beinahe in die Hose gegangen, weil es sich offenbar bis in höchste Politikerkreise herumgesprochen hat, dass echte Oligarchinnenfüße und Nageldreck nicht zusammengehen. Ja, mehr noch: Dieses Wissen scheint so gesichert, dass es sogar im "stockbesoffenen" Zustand abrufbar ist, wenngleich es hier im Trubel der Ereignisse ohne Folgen blieb, Nagelrand hin oder her.

Das führt zur ernüchternden Erkenntnis, dass Füße supersauber sein müssen, nur dann sind sie glaubwürdig. Wer also nichts von sich preisgeben will, kommt um gepflegte Zehen nicht herum. Davon profitieren alle: Republik und Mitmenschen.

Kontra
von Christoph Winder

Privat kann und soll man sich bedenkenlos professionelle Fußpflege angedeihen lassen. Politisch ist sie gefährlich, vor allem für eine staatstragende Partei wie die FPÖ, die jetzt mehr denn je zuvor auf finanzielle Zuwendungen aus dem Ausland angewiesen ist. Wer solche Zuwendungen gefahrlos kassieren will, muss unterscheiden können: zwischen Original-Oligarchinnen, die es gut mit den Freiheitlichen meinen, und Putativ-Oligarchinnen, die sie nach Strich und Faden verarschen.

Hier kommt die Nagelprobe ins Spiel: Zehennägel von Original-Oligarchinnen hui, Zehennägel von Putativ-Oligarchinnen pfui. Eigentlich sehr einfach. Bei den feuchten Fincaträumen von Hazee und Joschi hat sie allerdings nicht funktioniert. Benötigt wird ein IQ, der den einer Hornhautraspel um vieles übersteigt, und der ist nicht jedem gegeben. Die Lösung: Nächstes Mal müssen der Siaßlate und der Ozwickte selbst zur Zeheninspektion antreten. Sonst wird aus der Sache nie etwas. (RONDO, 31.5.2019)