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Sebastian Kurz musste am Montag viel nachdenken.

Foto: AP Photo/Ronald Zak

Der Montag war im wahrsten Sinne des Wortes ein historischer Tag für Österreich. Erstmals in der Politikgeschichte der Zweiten Republik ging ein Misstrauensantrag gegen die Regierung im Parlament durch, es war das Ende für das Kabinett Kurz. Bis zu den Neuwahlen, die voraussichtlich im September stattfinden werden, wird eine Übergangsregierung die Geschicke des Landes leiten.

Historischer Tag

Als die Abgeordneten der SPÖ, FPÖ und Liste Jetzt bei der Abstimmung im Parlament aufstanden und damit symbolisch eine Ära beendeten, wurde also Geschichte geschrieben. Das schien auch, nunmehr Ex-Bundeskanzler, Sebastian Kurz bewusst, der das Ergebnis regungslos zur Kenntnis nahm.

Es sollte nicht die einzige Szene bleiben, die später im Internet für Erheiterung sorgte. Denn üblicherweise ist das Netz gnadenlos, wenn es darum geht, historische Stunden humoristisch zu verarbeiten. Oft per Memes, also mit lustigen Texten unterlegten Bildern. DER STANDARD bietet einen Überblick über die amüsantesten Netzreaktionen zum Aus der Regierung Kurz.

Amüsanter Sitzungsstart

Der Tag im Parlament musste freilich mit Wolfgang Sobotka starten. Der Präsident des Nationalrats sollte die historische Sitzung schließlich eröffnen. Dabei begrüßte der ÖVP-Politiker auch die zahlreichen TV-Zuseher. Wer jedoch das klassische "Liebe Österreicherinnen und liebe Österreicher" erwartet hat, wurde mit einer besonders kreativen Begrüßungsformel überrascht:

Der Misstrauensantrag machte Kurz zum bisher kürzest dienenden Kanzler. Seit Dezember 2017 war er 525 Tage im Amt, womit er selbst seinen Vorgänger Christian Kern unterbot. Fünf Jahre dauert die vorgesehene Legislaturperiode eigentlich.

Kern konnte sich ob der Ereignisse im Nationalrat auch einen eigenen Kommentar nicht verkneifen:

Auch seine Wahlslogans haben Kurz am Montag naturgemäß eingeholt. Immerhin war er nie müde zu betonen, dass er die "Mittelmeerroute" mehr oder weniger im Alleingang geschlossen habe.

Auch in einer U-Bahnstation in Wien musste man an den historischen Tag denken.

Der informierte Leser wusste jedoch sofort, wer nun zum Zug kommt. Bundespräsident Alexander Van der Bellen muss nun einen Übergangskanzler finden.

Der Bundespräsident verlässt sich dabei auf die Verfassung.

Der eine oder andere Personaltipp trudelte bereits ein. Die 16-jährige schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg, momentan für einen Klimagipfel in Wien zu Gast, kommt aber altersmäßig nicht in Frage.

Ex-Präsidentschaftskandidat Richard Lugner wohl aus anderen Gründen nicht.

Oder vielleicht zaubert Van der Bellen einen "Newcomer" aus dem Hut?

Vielleicht schlägt ja auch die SPÖ den passenden Kandidaten vor. Die Sozialdemokraten machten zuletzt aber nicht immer einen glücklichen Eindruck, wie ihr Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda leidvoll erfahren musste:

Chaffeur

Am Ende des Tages versucht ÖVP-Sprecher Peter L. Eppinger "seinen" Chef aufzumuntern. "Steht auf für Sebastian" ist der zarte Versuch der Stimmungsmache zu Blasmusik.

Statt Sommerferien steht aber jetzt der Wahlkampf an. (red, 28.5.2019)