Mittlerweile kreisen 26 Galileo-Navigationssatelliten im All. Vier weitere sollen noch folgen.

Illustr.: ESA–Pierre Carril

Wien – Daten des europäischen Satellitennavigationssystems Galileo werden nun in den staatlichen Positionierungsdienst eingespeist. Vermessungen per Satellit werden damit präziser und zuverlässiger, teilte das Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen (BEV) mit.

Das Bundesamt liefert mit APOS (Austrian Positioning Service) Daten für die satellitengestützte Vermessung und zentimetergenaue Positionierung. Bisher wurden für diesen Dienst Daten des US-amerikanischen GPS- und des russischen Glonass-Systems eingesetzt.

Nach einer technischen Erweiterung der insgesamt 36 APOS-Bodenstationen in Österreich werden nun auch Korrekturdaten der Galileo-Satelliten in die Messungen miteinbezogen. Eingesetzt wird APOS laut Bundesamt etwa bei Grundstücksvermessungen, bei Bau- und Ingenieurvermessungen, für Maschinensteuerungen oder künftig bei automatisiertem Fahren.

Galileo-Konstellation nahezu vollständig

Die Galileo-Konstellation im All ist mit 26 Satelliten damit nahezu vollständig. Dies bedeutet laut Deutschem Raumfahrtzentrum DLR, dass Nutzer mitlerweile ausschließlich mit Galileo-Signalen global navigieren können. Bisher war dies nur in Kombination mit den militärisch kontrollierten Navigationsdiensten GPS (USA), Glonass (Russland) oder Beidou (China) möglich.

Die Satelliten sind jeweils rund 715 Kilogramm schwer. Sie umkreisen die Erde in einer Höhe von 23.222 Kilometern und benötigen für eine Erdumrundung rund 14 Stunden. Das Navigationssystem, mit dem Europa dem US-System GPS Konkurrenz machen will, soll auf insgesamt 30 Satelliten basieren. Bis zum Jahr 2020 könnten alle Galileo-Dienste weltweit verfügbar sein. Erste Dienste werden bereits seit Mitte Dezember 2016 angeboten. (red, APA, 29.5.2019)