Die Gruppe "Extinction Rebellion" protestierte bereits im April für Klimagerechtigkeit. Die Aktivisten kritisieren die Veranstaltung "Austrian World Summit", an der auch Arnold Schwarzenegger und Greta Thunberg teilnehmen.

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Wien – Zahlreiche Prominenz vereinte der Austrian World Summit am Dienstag in der Hofburg, um die Bekämpfung des Klimawandels zu diskutieren. Wichtige Personen, die sich mit einem wichtigen Thema beschäftigen – was könnte daran falsch sein? Einiges, befinden österreichische Klimaaktivisten verschiedenster Gruppierungen.

Sie kritisieren in einer Aussendung vor allem die "Scheinheiligkeit" dieses von Arnold Schwarzenegger mitinitiierten Treffens. "Die Veranstaltung steht ganz im Motto des Terminators: Sie bringt viele explosive Bilder – aber wenig wertvollen Inhalt", heißt es in dem Schreiben von Klimacamp bei Wien, Ende Geländewagen und Extinction Rebellion Austria.

Thunberg von Kritik ausgenommen

"Auf dem internationalen Parkett will sich Österreichs Elite heute als Vorreiterin in der Klimafrage präsentieren. Doch was es braucht, ist eine echte Transformation", sagt die Aktivistin Lucia Steinwender. Dabei nennt sie als Beispiel das von der nun abgesetzten Regierung eingeführte Tempo 140 auf Autobahnen, was das Klima weiter anheize. Das alles werde mit dem Austrian World Summit unter den Teppich gekehrt.

Von dieser Kritik ausgenommen ist aber die Klimaaktivistin Greta Thunberg, wie Leonie Groihofer vom Klimacamp bei Wien dem STANDARD sagt. "Wir freuen uns immer, wenn sie die Verantwortlichen kritisiert." Moniert wird hingegen, dass sich die Veranstalter des Klimatreffens mit Thunbergs "Lorbeeren" schmücken.

Aktionen am Freitag

Für Freitag planen die Klimaaktivisten in Wien "bunte Protestformen". Neben einer Kinder- und Jugendaktion im Votivpark und einer Fahrradaktion am Schwarzenbergplatz kündigen Ende Geländewagen und Extinction Rebellion zivilen Ungehorsam an, um Taten in Sachen Klimaschutz zu erzwingen, wie auf der Klimacamp-Homepage nachzulesen ist.

Was genau das bedeutet, ist noch nicht bekannt. Zumindest bei Extinction Rebellion gibt es schon zahlreiche Erfahrungswerte. Die Bewegung, im vergangenen Jahr von britischen Wissenschaftern gegründet, hat mittlerweile Gruppen in knapp 50 Ländern – seit Jänner auch in Österreich.

Protestiert wird immer gewaltfrei, zumeist mit Sitzstreiks oder Flashmobs. Ende April etwa legten sich 25 bis 30 Aktivisten von Extinction Rebellion in einem Fastfood-Lokal in der Wiener Mariahilfer Straße auf den Boden und legten so den Betrieb lahm. Einige Nummern größer waren die Proteste im November 2018 in London, als tausende Aktivisten die wichtigsten Verkehrsknotenpunkte lahmlegten.

Es geht aber auch anders: Am 12. Mai wurden rund um den Pariser Eiffelturm 300 Liter Kunstblut vergossen. (ksh, 28.5.2019)