Mit rund 130.000 Elefanten lebt in Botswana (hier ein Jungtier im Chobe-Nationalpark) nahezu ein Drittel aller afrikanischen Dickhäuter. Kürzlich hat die Regierung die Trophäenjagd auf das größte landlebende Säugetier wieder zugelassen.

Foto: APA/AFP/CHRIS JEK

Afrikanische Elefanten spielen eine entscheidende Rolle für die Savannen- und Waldökosysteme. Auch für den Ökotourismus sind sie von großer Bedeutung. Tragischerweise hat die Wilderei in den vergangenen Jahrzehnten zu einem massiven Rückgang der Elefantenpopulationen geführt – doch es gibt auch Positives zu berichten: Ein internationales Forscherteam konnten mit statistischen Verfahren aufzeigen, dass die Intensität der Wilderei auf Afrikanische Elefanten durch die Kombination mehrerer Faktoren seit 2011 relativ stark gesunken ist.

Während fast alle Elefantenpopulationen nach dem Jahr 2000 drastische Rückgänge verzeichneten, sind einige Bestände mittlerweile seit ein paar Jahren stabil oder nehmen sogar wieder zu, darunter etwa die Tiere im Krüger-Nationalpark in Südafrika. Die Analyse der Wissenschafter um Severin Hauenstein von der Universität Freiburg zeigt, dass die Zahl der Elefanten, die durch Wilderei sterben, von einem geschätzten Höchstwert von mehr als zehn Prozent der Afrikanischen Elefantenpopulation im Jahr 2011 auf weniger als vier Prozent im Jahr 2017 gesunken ist.

Keine Entwarnung, aber vorsichtiger Optimismus

"Diese Entwicklung ist positiv zu bewerten, bedeutet aber noch keine Entwarnung", erklärt Hauenstein. "Nach einigen Veränderungen im politischen Umfeld scheint die Gesamtzahl der illegal getöteten Elefanten in Afrika zu sinken, aber um mögliche Schutzmaßnahmen zu bewerten, müssen wir die lokalen und globalen Prozesse verstehen, die die illegale Jagd auf Elefanten antreiben."

Die im Fachjournal "Nature Communications" präsentierten Ergebnisse deuten darauf hin, dass im regionalen Vergleich vor allem Korruption und Armut in der lokalen Bevölkerung die Wilderei begünstigen. Die Wissenschafter heben hervor, dass die Bemühungen, die Nachfrage von Elfenbein auf asiatischen Märkten einzudämmen sowie regionale Korruption und Armut zu reduzieren, im Kampf gegen Wilderei erfolgreicher sein könnten als lediglich die Strafverfolgung zu verstärken: die erfassten jährlichen Raten der Wilderei korrelieren stark mit Angaben zur Elfenbeinnachfrage in Ostasien und insbesondere in China, dem traditionellen Markt für Elfenbein. Zudem unterscheiden sich die Quoten der illegalen Tötungen zwischen den 29 afrikanischen Ländern stark. Diese seien vor allem vom Grad der Korruption und Armut in dem jeweiligen Land abhängig.

Internationales Schutzprogramm

Im Schutzprogramm "Monitoring the Illegal Killing of Elephants" (MIKE), das die Europäische Union mitfinanziert, erfassen Wildtierhüter jährlich in 53 überwachten Stellen in 29 afrikanischen Ländern die sterblichen Überreste von Elefanten und untersuchen sie auf die Todesursache. Zwischen 2002 und 2017 haben sie 18.007 Kadaver registriert, von denen 8.860 als illegale Tötungen identifiziert wurden. (red, 29.5.2019)