Die Deutsche Telekom und die Flugsicherung wollen mit ihrem neu gegründeten Gemeinschaftsunternehmen Droniq den Markt für Drohnen weiter entwickeln. Künftig sollen durch die Technik des Joint-Ventures Drohnenflüge auch außerhalb der Sichtweite des Piloten möglich sein. "Droniq bietet einen Einstieg in den kommerziellen Betrieb von unbemannten Fluggeräten", sagte der Chef der Deutschen Flugsicherung (DFS), Klaus-Dieter Scheurle, am Mittwoch in Frankfurt. Bislang sind Drohnenflüge nur in Sichtweite der steuernden Person erlaubt.

Kern des Geschäftsmodells von Droniq ist die Ausstattung der unbemannten Fluggeräte mit Mobilfunk-Sim-Karten und einem GPS-System. Durch das Netz der Deutschen Telekom soll die Ortung der Geräte ermöglicht werden. Zunächst werde sich Droniq auf den deutschen Markt konzentrieren, sagte Telekom-Chef Tim Höttges. Märkte im europäischen Ausland sollen schrittweise folgen.

500.000 Drohnen in Betrieb in Deutschland

Derzeit sind in Deutschland laut DFS 500.000 Drohnen in Betrieb, 19.000 davon würden kommerziell genutzt wie etwa für die Vermessung von Landschaften, Foto- und Filmaufnahmen und in der Landwirtschaft. Branchenkenner rechnen damit, dass sich vor allem der Markt für gewerblich genutzte Drohnen in den kommenden Jahren deutlich vergrößern wird.

Droniq startet laut DFS-Chef Scheuerle zunächst mit zehn Mitarbeitern, soll aber zügig wachsen. In drei bis fünf Jahren sei mit einem Umsatz von über 20 Millionen Euro zu rechnen. Konkrete Aufträge von Sicherheitskräften, Rettungsdiensten und Industrieunternehmen lägen bereits vor. Wegen Drohnenflügen an Flughäfen in Frankfurt und London war es in den vergangenen Monaten immer wieder zu Flugausfällen gekommen.