Athen – Am Mittwochvormittag wurden nach Angaben der griechischen Küstenwache 60 Flüchtlinge und Migranten vor der Insel Samos aufgegriffen. Ein Rettungsboot der Grenzschutzagentur Frontex habe sie in den Hafen der Inselhauptstadt Vathy gebracht.

Bereits am Montag und Dienstag hatten mehr als 150 Menschen aus der Türkei nach Griechenland übergesetzt. Es seien jedoch deutlich weniger als 2015, hieß es. Damals gab es Tage, an denen 7000 Personen aus der Türkei zu den griechischen Inseln im Osten der Ägäis übersetzten.

Überfüllte Registrierlager

Dass nun weniger Menschen die griechischen Inseln erreichen, ist unter anderem das Ergebnis des im März 2016 vereinbarten Flüchtlingsabkommens der EU mit der Türkei. Es sieht vor, dass die EU alle Flüchtlinge und Migranten, die illegal über die Türkei auf die griechischen Inseln kommen, zurückschicken kann. Im Gegenzug nehmen EU-Staaten schutzbedürftige syrische Flüchtlinge aus der Türkei auf und finanzieren Hilfen für in der Türkei lebende geflohene Menschen.

Die Registrierlager für Flüchtlinge (Hotspots) auf den Inseln Lesbos und Samos sind weiterhin überfüllt. Um sie zu entlasten, bringt die Regierung in Athen immer wieder Menschen in Lager auf dem Festland. (APA, 29.5.2019)