Am Donnerstag ist Dominic Thiem in Paris wieder im Einsatz.

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Paris – Rafael Nadal und Roger Federer haben sich am Mittwoch ohne Satzverlust in die dritte Runde der French Open gespielt. Nadal ließ auch dem zweiten deutschen Qualifikanten en suite, Yannick Maden, in Paris beim 6:1,6:2,6:4 keine Chance. Federer sparte beim 6:4,6:3,6:4 gegen den deutschen Lucky Loser Oscar Otte ebenfalls Kräfte für die spätere Turnierphase.

Im Kampf um das Achtelfinale hat Nadal allerdings am Freitag eine weit schwierigere Prüfung vor sich, trifft er doch auf den starken Belgier David Goffin, der bisher auch noch keinen Satz abgegeben hat. Federer trifft auf den Norweger Casper Ruud, der den als Nummer 29 gesetzten Italiener Matteo Berrettini mit einem Dreisatz-Sieg überraschte.

Auch Tsitsipas und Nishikori weiter

Ebenfalls weitergekommen sind der als Nummer 6 gesetzte Grieche Stefanos Tsitsipas sowie die Nummer 7, Kei Nishikori. Beide kamen erst langsam auf Touren und mussten jeweils Satz eins abgeben. Tsitsipas besiegte den Bolivianer Hugo Dellien 4:6,6:0,6:3,7:5, Nishikori rang Frankreich Publikumsliebling Jo-Wilfried Tsonga 4:6,6:4,6:4,6:4 nieder.

Unerwartet klar schaffte der dreifache Grand-Slam-Sieger Stan Wawrinka, darunter in Roland Garros 2015, den Aufstieg gegen den starken Chilenen Cristian Garin. 6:1,6:4,6:0 spricht eine klare Sprache. Wawrinka hat sich übrigens vor Kurzem von Langzeitpartnerin und Tennisspielerin Donna Vekic getrennt.

Dimitrow macht Überstunden

Seine Wildcard nutzen will der plötzlich stark aufspielende Doppelpartner von Jürgen Melzer, Nicolas Mahut. Der Franzose ließ dem höher eingeschätzten Philipp Kohlschreiber mit dreimal 6:3 keine Chance. Dafür ist Grigor Dimitrow wieder da, er sorgte in einem 4:23-Stunden-Thriller und einem 6:7(3),6:4,4:6,7:6(2),6:3 über Marin Cilic (CRO-11) für eine Überraschung.

Stephens weiter, Bertens raus

Bei den Damen steht Vorjahresfinalistin Sloane Stephens in der Runde der letzten 32. Die als Nummer 7 gesetzte US-Amerikanerin besiegte Sara Sorribes Tormo (ESP) mit 6:1,7:6(3). Dafür musste Mitfavoritin Kiki Bertens, die Nummer 4 des Turniers, nach nur vier Games aufgeben. Die Niederländerin hatte in der Nacht vor dem Match Brechdurchfall. "Da war einfach keine Energie mehr da." Viktoria Kuzmova (SVK) kam somit fast kampflos in die letzten 32.

Die Nummer zwei der Damen, Karoline Pliskova, hatte hingegen beim 6:2,6:2 über die Slowakin Kristina Kucova einen kurzen Arbeitstag. Ab sofort keinen Arbeitstag auf WTA-Tour-Ebene hat Pliskovas tschechische Landsfrau Lucie Safarova mehr. Die French-Open-Finalistin von 2015, Lucie Safarova, hat nach ihrem Doppel-Aus am Mittwoch das Ende ihrer Karriere bekanntgegeben. Die 32-Jährige war vor vier Jahren noch Nummer 5 der Welt.

Thiem schaut viel Tennis

Wenn er nicht selbst auf den Courts trainiert oder ein Match bestreitet oder diverse Sponsoren- oder Medienverpflichtungen absolviert, dann ist Dominic Thiem auch ein Tennis-Fan. Österreichs Tennis-Star, der am Donnerstag in Runde zwei (11 Uhr am Centercourt) auf Alexander Bublik trifft, schaut Tennis sozusagen in allen Lagen wie er bei einem Medientermin einer österreichischen Journalistenschar verraten hat.

"Es sind zum Glück eh überall Fernseher", sagte Thiem. So hat er auch einen Teil des Fünfsatz-Fights von Alexander Zverev am Dienstag gegen John Millman zumindest teilweise mitbekommen. "Ich habe es beim Aufwärmen fürs Training gesehen, dann den Schluss beim Fitness." Auch sonst ist Thiem keinesfalls müde, sich mit seinem Sport zu beschäftigen. "Beim Essen schau ich immer überall die ganzen Matches, zum Glück sind überall die Fernseher – schön, dass man so viel Tennis sieht überall", meinte er lächelnd.

"Er serviert richtig gut"

Am Mittwoch absolvierte er ein weiteres Training und stellte den Fokus nun ganz auf Alexander Bublik. Der 21-jährige Kasache, der übrigens in diesem Jahr in der ersten Qualifikationsrunde für die Australian Open dem Österreicher Jurij Rodionov unterlegen war, ist die Hürde zwei für Thiem. "Er serviert richtig gut, das macht ihn auch am unangenehmsten. Ich werde schauen, dass ich gut retourniere und so konzentriert wie möglich jeden Ballwechsel spiele", sagte Thiem.

Alexander Bublik ist Thiems nächster Gegner.
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Richtig gut kennt er den 1,96-m-Riesen nicht, aber sein Coach Nicolas Massu werde sich sicher einige Partien auf youtube anschauen, meinte Thiem. Dieser musste übrigens in den vergangenen Tagen auf ein Teammitglied verzichten, weil Fitnesscoach Duglas Cordero mit plötzlichen Magenschmerzen ins Spital eingeliefert werden musste. "Ja, der hat Blinddarm gehabt. Es ist kein Durchbruch, aber trotzdem hat er eine OP gehabt." Er sollte aber schon bald zum Team zurückkehren. (APA, 29.5.2019)