Gaben drei Menschen, die "mehr" und "sinnvollere" Sachen zu sagen hatten, eine Bühne: Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf.

Screenshot: ProSieben

Pia Klemp, Kapitänin auf dem beschlagnahmten Rettungsschiff Iuventa 10, bei "Joko und Klaas gegen ProSieben".

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Man kann bei Wettbewerben schon schöne Preise gewinnen. Eine Reise nach Ibiza. Oder ein Bügeleisen. Richtig abgeräumt aber haben gerade die Blödler vom Dienst, Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf.

Nachdem sie in ihrem neuen Format Joko und Klaas gegen ProSieben gegen ihren Haussender gewonnen hatten, stellte ihnen dieser am Mittwoch 15 Minuten Sendezeit zur freien Verfügung. Das laufende Programm wurde ab 20.15 Uhr nach hinten geschoben.

"Buona sera, ihr Pissnelken", hieß es zu Beginn und man konnte eigentlich nichts anderes erwarten als – nun ja, eben Joko und Klaas. Doch dann die Überraschung: Die beiden überließen einen Stuhl auf der dunklen Bühne drei Menschen, die "mehr" und "sinnvollere" Sachen zu sagen hätten.

Pia Klemp, Kapitänin auf dem beschlagnahmten Rettungsschiff Iuventa 10, erzählte von einem toten Zweijährigen, den sie tagelang in einer Gefriertruhe verwahren musste, weil kein Hafen im Mittelmeer das Schiff mit den Flüchtlingen aufnehmen wollte. Ebenso nüchtern berichtete Dieter Puhl über seine Hilfe für Berliner Obdachlose und bat, auf sie zuzugehen: "Blendet sie nicht aus."

Und schließlich sprach Birgit Lohmeyer über ihren zähen Kampf gegen Rechtsextreme in einem kleinen Dorf in Mecklenburg-Vorpommern. Ihre Aufforderung an alle, die unter Neonazis leiden: "Wehrt euch, lasst euch nicht einschüchtern. Es lohnt sich."

Es war eine Stern-Viertelstunde des Fernsehens. Solche Aktionen bräuchte es öfter, und verzichtbare Sendungen fallen einem ja im Dutzend ein. (Birgit Baumann, 30.5.2019)